Für immer sauber! Heiko Schotte, genannt „Schotty“ räumt als Tatortreiniger das auf, was andere lieber nicht wegputzen wollen. Er ist staatlich geprüfte Reinigungsfachkraft und angestellt bei der Hamburger Gebäudereinigungsfirma Lausen. Wenn die Poizei ihre Ermittlungsarbeit abgeschlossen hat, fährt er mit seinem weißen Pick-Up vor und beseitigt mit Chemikalien, Schrubber und Putzlappen bewaffnet die letzten Reste des Lebens. Denn seine Arbeit fängt ja nun mal dan, wo sich andere vor Entsetzten übergeben. Bei seinen Einsätzen trifft er auf Hinterbliebende und so wird manchmal mehr gesprochen als geputzt.
Gewinner des Adolf-Grimme-Preises 2013 in der Kategorie „Unterhaltung“ für die Folge „Schottys Kampf“
…aus der Begründung der Jury: „…Drehbuchautorin Mizzy Meyer, Regisseur Arne Feldhusen und Hauptdarsteller Bjarne Mädel bewegen sich mit „Schotty’s Kampf“ gewohnt unkonventionell in unkonventionellem Terrain. Die Figur des wackeren Tatortreinigers, der allen Menschen mit der gleichen Offenheit begegnet, wird in dieser Folge um eine wichtige Facette reicher: Schottys Prinzipien sind eine klare Handlungsanweisung, wie mit dem Thema umzugehen ist. Und die Frage, ob man über Hitler lachen DARF, weicht der Tatsache, dass man über die Lächerlichkeit seiner Anhänger lachen MUSS.
Die Jury lacht begeistert mit, freut sich über die ideengespickte Umsetzung, das Zitieren Chaplins berühmter Hitler-Parodie, die herrliche Verzweiflung Schottys ob seiner stupiden Gegenüber und über die vielen punkt- und timinggenauen Details, die diese Episode der Kammerspielserie zu einem herausragenden Erlebnis des Fernsehjahres machen.
Beispielhaft vom Casting über Dialoge, Bühnenbild und Musik, dazu von gesellschaftlicher Relevanz, die nicht didaktisch, sondern saukomisch daherkommt, ist dem Tatortreiniger-Team ein politischer Beitrag gelungen. Einer, der zudem so gut unterhält, dass man sich danach atemlos die Augen wischt.“
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Quelle: Studio Hamburg