Es ist ein wenig, als wollte MarieMarie mit Schnee kochen, wenn sie jenen folkloristischen Instrumenten wie Harfe, Hackbrett, Cello oder Blockflöte elektronisch anmutenden Synthesizer-Klänge abgewinnt. „Ich mache schon mein ganzes Leben Musik und trete oft Live auf. Dabei mag ich die Kombination von maschineller Kühle und menschlichen „Unperfektheiten“, die solche Kühle dann emotional füllen.“ erläutert MarieMarie die ihr typische Synthese zweier Welten. Wobei diese für die Harfenistin und Sängerin gar keine verschiedenen sind. Es sind nur unterschiedliche Facetten derselben Musik, die ihr Komposition und Klangspiel zugleich ist. Folktronic-Pop nennt sie selbst ihren Sound, der seine Schönheit nicht allein in den verwendeten Harmonien, Melodien und Rhythmen entfaltet, sondern in MarieMaries technischen Manipulationen solcher Klänge und ihrer Intuition, derartige Pop-musikalischen Klänge mit einigen dem Genre untypischen Instrumenten nachzuzeichnen.
Wann immer ihre Blockflöten, Celli, Harfe und Hackbrett dann aber klingen wie Synthesizer oder Keyboards, bleibt immer noch jener irritierende Unterschied zum nachempfundenen aber keinesfalls kopierten Klang, der die Magie in Marie Maries Musik ausmacht. Gleichzeitig konfrontiert sie solche Instrumentierungen auch mit tatsächlichen elektronischen Sounds, um dergestalt neben ungeahnten Klangverwandschaften auch deren Kontraste auszuarbeiten.
Sechs Monate experimentierte die Künstlerin darum mit den Musikern ihrer Live-Band und dem Produzenten Roland Spremberg (u.a. A-ha und Alphaville) in seinem Hamburger Studio für ihr Debütalbum „Dream Machine“, dessen Veröffentlichung für Herbst 2013 geplant ist. Kurz vor Fertigstellung desselben überraschte die rothaarige Ausnahmemusikerin alle Beteiligten mit einem weiteren Song: „Under The Neon Sky“.
„Den Song habe ich tatsächlich binnen einer halben Stunde geschrieben.“ erklärt MarieMarie den Umstand, dass sie mal wochenlang an einen Song arbeiten kann, während ein anderer ihr in wenigen Minuten gelingt. Wichtig sei in solchen kreativen Momenten nur, dass die ausgebildete Musikerin sämtliche gelernte Regeln vergisst, um im Zweifel auch Klänge zuzulassen, die in ihrer Ausbildung in den USA nicht vorgesehen waren: „Die Reflexion ist der Feind der Inspiration.“ sagt MarieMarie. Dabei wurde wohl selten ein Klang reflektierter ausgearbeitet als ihre gleichsam leichtfüßigen Lieder, die man sich trotz ihrer komplexen Aufbereitung auch tanzend erschließen kann.
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Quelle: Electrola/Universal Music | Promotion Werft