Das „Gegenteil von allem“ (Album-VÖ: 11.10.13) existiert nicht, schon klar. Aber eine Schublade für dieses Stück Musik? Auch nicht. Pop? Punk? Rock? Nö. Oder doch, dann aber alles auf einmal. Die eine deutsche Band, die von A wie Abgeh-Part bis Z wie Zucker alles macht. „Kunden, die diesen Artikel kauften, kauften auch: Napalm Death, Lady Gaga, Bruce Springsteen und Helge Schneider.“ Der Typ, der da so brüllt, ist sogleich der Typ, der Dich Sekunden später auf die Knie singt. DAS GEGENTEIL VON ALLEM eben. Und das dann konsequent.
Mit dem großem Fragezeichen im Gesicht vor dem stehen, was man so Leben nennt. Ein nicht mehr ganz so junger Mann, der sich tatsächlich um das Gedanken macht, was um ihn herum so passiert. Man ist ja keine 20 mehr, aber so wirklich alt nun auch nicht, egal was der Körper sagt. Mach‘s gut, Adoleszenz -Wohin in der Bausparer-Welt? Hier gibt es Blei kotzende Windmühlen und Dosentelefone, Breitwandliebe und Reserveglück, Erleuchtungen auf dem U-Bahnsitz und man steht on the rooftop screaming. All das, während Hunderttausend Typen von Hunderttausend Mädchen wachgeküsst werden. Ein Teppich aus tief verwebten Krach-und Piepskonstruktionen, wobei die Ebenen aus Gitarren mit und ohne Strom, 80er-Synthies, Piano und den nicht ganz alltäglichen Beats miteinander verschmelzen, ohne einen Matsch zu bilden.
Ist der Begriff „Versatzstückpop“eigentlich schon vergeben? Der Verzicht auf musikalische Rockposen muss als Rockpose dann auch mal reichen. Sollen andere sich doch zum Affen machen. Nur bei den Refrains wird gerne einmal die große Pforte aufgestoßen, es klingt nach: „Mitmachen ausdrücklich erwünscht!“
Im Kölner Maarwegstudio 2 hat Langzeit Produzent Wolfgang Stach mit der Band einen modernen Sound entwickelt, allerdings auf die altmodische Tour: 10 Wochen im Studio. Wer macht denn so was noch? Von April bis Juli 2013 hat man sich in Köln Zeit genommen, um nicht eine Momentaufnahme in den Computer zu spielen, sondern die Songs dort reifen zu lassen, wo sie schlussendlich auch hingehören.
Die erste Single „Rennen+Stolpern“ (Single-VÖ: 27.09.13) fasst zusammen und schickt voraus, was JUPITER JONES im Jahr 2013 ausmacht und ist eigentlich nur die aktuelle Version vom ersten Song „Auf das Leben!“: die Welt ist nicht immer ein Hollywood Movie mit Happy End und Feelgood-Atmo. Aber man kann und muss es immer weiter versuchen. Die ewige JJ Story vom Aufstehen und Fallen: „Wenn nichts mehr weitergeht, fangen wir woanders an.“
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Quelle: Sony Music | Promotion Werft