Album | Kellerkind „Music is a Miracle“ | ab heute

Seine einzigartige Interpretation der House Musik hat Kellerkind in den letzten Jahren aus dem metaphorischen Keller ins Rampenlicht katapultiert. Der Schweizer Marco Biagini konnte mit dem lässigen ‚Backflashʼ und seinem rhythmisch starken Debütalbum ‚Basement Storyʼ bereits beeindruckende Erfolge feiern, die er keinem Wunder verdankt, sondern harter Arbeit und Passion. Mit ‚Music is a Miracleʼ präsentiert Kellerkind nun sein zweites Album, das sich als vielschichtiger, tiefgründiger Liebesbrief an die Musik entpuppt – gezeichnet von seiner ganz besonderen Handschrift.

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Geschmeidig führt uns Kellerkind auf ‚Your Loveʼ in das Geschehen des Albums. Hier rollen tiefe Bongos über legere Gitarren-Licks und schleppende Synth-Melodien. Seichtes Gemurmel formt langsam eine entfernte Soul Vocal, während sonnige Saxophonnoten einen entspannten und irgendwie zerbrechlichen Vibe schaffen. ‚Donʼt You Know Itʼ zieht daraufhin die Schrauben deutlich an. Cowbells und Laser-Synthies schreien hier ‚typisch Kellerkindʼ: zuckersüß aber nicht kitschig, relaxt aber immer mit Groove. Es wird Zeit die Diskothek aufzuheizen, donʼt you know?! Kellerkind weiß wieʼs geht und zeigt es uns mit Hilfe gefilterter Disco-Breaks, farbenfroher Akkorde und eingängigem Vocal-Hook auf ‚I Knowʼ.

Etwas flotter geht es auf den folgenden Tracks zur Sache. Während auf ‚Give Me the Beat Backʼ toughe Ghetto- Vocals, Dub-Akkorde und schnittige Snares eine federnde UK-Bassline unterstützen, loopt ‚Projectionʼ die unverkennbare Stimme Jake The Rappers über ein klassisches Disco-Riff. Der Titel-Track, ‚Music is a Miracleʼ, offenbart sich daraufhin als besonderer Leckerbissen. Hier trifft man auf eine funkige Garage-Bassline, Chicago Strings und dringliche Trompeten, die auf einen an Moodymann erinnernden Monolog folgen. Mantra-Alarm!

Nach diesem Höhepunkt widmet sich Kellerkind verträumteren Sounds. ‚Feel Itʼ ist erst leicht verschroben und mechanisch, gipfelt jedoch in einer melodischen Sequenz, die eine verfeierte Zeitlosigkeit der Dancefloor-Ekstase vermittelt. Ein wundervoller Moment, wie geschaffen für ein langes DJ-Set. Auf ‚Itʼs Like Thatʼ fließt dann ein staubiger Dub-House Groove durch kristallklare Percussion, bis Wellen klassischer Chords über das Arrangement waschen. Das bittersüße Piano, die romantischen Streicher und der sich elegant widerholende Vocal-Hook von ‚Take This Higherʼ ziehen uns nur noch tiefer in Kellerkinds Klangwelt.

Mit der elektronischen Ballade ‚Monologʼ zeigt sich Kellerkind mit Unterstützung der Soulsängerin Laura Wiesmann von einer ganz neuen Seite. Hierbei handelt es sich um geschmackvollen Pop, der dank cleverer Zurückhaltung, ehrlicher Verletzlichkeit und musikalischer Sanftheit beeindruckt. Zuletzt bilden die Feldaufnahmen einer im Flugzeug aufgenommenen Sicherheitsansage die Einleitung für schwere Klaviernoten, weitentfernte Beats und müde Streicher, die das nostalgisch-hoffnungsvolle ‚Itchy Feetʼ ausmachen. Der Titel des Tracks könnte kaum passender sein: Kellerkind hält scheinbar nicht viel von Stillstand, was er mit ‚Music is a Miracleʼ definitiv beweist!

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Quelle: Stil vor Talent | Berlinieros PR