Dem herrschenden Zeitgeist in den Rachen geschaut. Die acht Spielleute blicken rockend mittelalterlich und kritisch fragend auf unsere Welt und unsere Gesellschaft. Neugierig und unbefangen toben sich Saltatio Mortis kunstvoll mit ihren mittelalterlichen Instrumenten und einem ordentlichen Pfund Rock so modern wie noch nie durch unsere Welt und halten dem Zeitgeist den sprichwörtlichen Spiegel vor. Wer sich darin erkennt oder auf den Schwanz getreten fühlt, dem gehört es nicht anders. Spielmannsrock der Extraklasse! Vorhang auf und Manege frei für den „Zirkus Zeitgeist“ (VÖ: 14.08.).
„Wir sind Papst“ zum Beispiel beginnt mit Marschmusik, schwenkt ein auf die Rock-Gerade und klingt gewaltig aus mit „Scotland the Brave“, der Dudelsack-Paradenummer, gewitzt unterlegt mit einem Tuba-Bass. „Das Stück entstand einen Tag nach dem deutschen Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft“, erklärt Lasterbalk der Lästerliche, „Wir freuen uns natürlich über so viele Menschen, die zusammen feiern, aber wir haben auch ein mulmiges Gefühl angesichts eines schwarz-rot-goldenen Fahnenmeeres. Deshalb stellen wir uns in diesem Lied die Frage: Darf so etwas wie Nationalstolz sein? Denn wenn es die Deutschen gibt, gibt es auch die Anderen. Unser Plädoyer ist: Lasst uns Weltbürger sein.“
Saltatio Mortis meinen es ernst. Aber sie sind Spielleute, keine Spielverderber. Als moderne Eulenspiegel lassen sie sich den Spaß nicht verderben. Bei all den hässlichen Themen in den Medien wünschen sie sich: „Die Welt kann doch nicht so schlecht sein. Kann nicht jemand um die Ecke kommen und ,April, April!‘ rufen?!“
Deshalb fragen sie programmatisch im Opener von Zirkus Zeitgeist: „Wo sind die Clowns?“ (VÖ: 31.07.) Sie sind es selbst, die den Leichtsinn feiern, die sich fragen, warum die „Weihnachtszeit“ am liebsten schon im August eingeläutet wird, die „Die Vermessung des Glücks“ betreiben und im „Trinklied“ rockend den Alkohol und ihr „wildes Leben“ zelebrieren, aber auch verteufeln. Getreu ihrem Leitspruch „Wer tanzt, stirbt nicht“ feiern sie wild, aber nie willenlos – genau auf diese ehrliche direkte Art können sich immer mehr Fans einlassen.
Und denen, die es im Angesicht des Erfolgs immer gibt, die ihnen „Ausverkauf! Verrat!“ zurufen, halten Saltatio Mortis das Stück „Geradeaus“ entgegen. Gespickt mit selbstironischen Zitaten aus eigenen Stücken ist es eine Freude für die Kenner der Band, dieses Lied zu hören. Lasterbalk sagt dazu: „Wir schreiben und singen genau das, was wir wollen und wie wir es wollen! Wir sind sowas von wir.“ Authentisch, aufrecht, unbeugsam und ohne jeden kommerziellen Maulkorb. Darauf kommt es an oder wie es im Lied heißt: „Auf diesem Weg, der erst entsteht, wenn wir gemeinsam gehn“.
Wer diesen Weg mitgehen will, ist herzlich dazu eingeladen. Es ist ihre Zeit, die beste für Saltatio Mortis.
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Quelle: Vertigo Capitol | Promotion Werft