Wenn der Wecker am Morgen gnadenlos Alarm schlägt, so ist es meist der Startschuss für einen streng getakteten Ablauf den eigenen Körper unter Hochdruck für die Außenwelt herzurichten. Und so gleicht der Beginn des Alltags oft einem Notrufszenario, in welchem gestresste Menschen wie unter Evakuierungsdrang ihr Haus verlassen. Doch was passiert, wenn man mal viel früher als der Wecker erwacht und plötzlich Zeit hat, um selbst den Morgen in der Stadt noch beim Blinzeln zu beobachten, erzählt cAro kosmopolit gekonnt in seiner Debüt-Single „Morning Sun“. Von Stress darin ist keine Spur.
Bereits die ersten leisen Gitarrenakkorde der „Guten Morgen“-Hymne kommen smooth, wie ein Sonnenaufgang am Horizont, ins Gehör. Gebettet auf einem sanft wummernden Bass entsteht dabei ein warmes atmosphärisches Klangbild, welches auch mit dem unterlegten Vogelgezwitscher nahezu verschmilzt. „Morning Sun“ kommt dabei lässig-entspannt und gleichzeitig belebend daher, was durch den gekonnten Mix aus lockeren Rap-Passagen mit Feel-Good-Pop gelingt. Mit dem O-Saft und Kaffee auf dem Balkon-Text ensteht genau dieses unbeschwerte und dennoch bewusste Gefühl. „Es scheint der Moment ist für mich gemacht“ und es sind diese Stellen, an denen man merkt, dass der Song bei aller Leichtigkeit auch Tiefgang besitzt. Es gibt sie, die perfekten Momente, in denen man alles Stressige ausblendet und man mit sich selbst im Reinen in den Ist-Zustand eintaucht – Rap im Zen-Modus.
Nach Jahren des musikalischen Tüftelns in den eigenen vier Wänden will der im Rurgebiet aufgewachsene 29-jährige Autodidakt der Welt nun zeigen, dass er bereit ist, seine Songs einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Album steht bereits in der Warteschlange, und wird insgesamt Hip-Hop lastiger ausfallen als „Morning Sun“. Es wird den Titel „Kosmopolit“ tragen. Ein klares Bekenntnis des reiselustigen Musikers zu den Einflüssen der verschiedensten Länder und Kulturen auf seine Lebenswirklichkeit. Genau das macht auch den Charme von cAro kosmopolit aus: Er umarmt die Welt mit beiden Armen, formt Musik aus seinen lebendigen Erinnerungen und setzt ihnen mit jedem neuen Song ein Denkmal, für jeden hörbar und nacherlebbar. Mal nachdenklich, mal kritisch, mal schmunzelnd- aber immer voll emotionaler Intensität. Mit „Morning Sun“ hat nicht nur der Tag, sondern auch die Reise gerade erst begonnen…
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Quelle: MCS Berlin