Als erste Singleauskopplung ist „ARMOUR“ der perfekte Vorbote von Rea Garveys anstehenden Album „PRISMA“. Sie liefert einen Vorgeschmack auf den klareren, direkten Sound, der die schillernden Synthies von „Can’t Stand The Silence“ und die akustische Instrumentation von „Pride“ in den Hintergrund rückt, sich dabei aber dennoch die unverwechselbaren „gang-vocal“-Harmonien, die man mittlerweile bei Garvey erwartet, beibehält. „ARMOUR“ ist ein direkter Aufruf zum Handeln und Stellungbeziehen: „Don’t be afraid to get loud“.
Beginnend mit einer pulsierenden Bassline, einem fast schon militärischen Drumbeat und zurückhaltenden, nahezu melancholischen Vocals, baut sich „ARMOUR“ durch die Bridge hin zu einem explosiven Chorus auf und ermutigt, die Stimme zu erheben. Hier zeigt sich gleichzeitig die Kraft der Verletzlichkeit. Garvey scheint das Objekt eines nicht näher spezifizierten Zornes zu sein. Doch das Vertrauen, das er in den Protagonisten des Songs setzt, ist so stark, dass er gewillt ist, sich der Konfrontation mit Aufgeschlossenheit, ja vielleicht sogar mit Aufopferung zu stellen – „got no amour on my heart / so fire away“. Umgekehrt nimmt „your armour weighs you down“ Bezug auf die Zweifel und Ängste, die uns allzu oft dazu verleiten, unnötig wehrhaft zu sein.
Es sind die typischen Themen: Optimismus in Zeiten der Zweifel und Fehlschläge, sich Situationen gewachsen zeigen und emotionale Transparenz, die Garvey dabei unterstützt haben, über die Jahre seine treue Fanbase für sich zu gewinnen. Er selbst sagt, „ARMOUR ist eine Reflektion meiner Emotionen und ein Statement; Du bist ein Individuum und wenn Du nicht glücklich bist mit der Welt, in der wir leben – ‚get loud‘.“ Zugegeben, das ist einfacher gesagt als getan, doch etwas wie die bloße Macht der Musik, nicht zuletzt Garveys Musik, kann inspirieren.
Abermals vom langjährigen Garvey Produzenten und Kollaborateur, Andy Chatterley, produziert und gemeinsam mit ex „One Republic“-Mitglied, Tim Myers, geschrieben, wurde „ARMOUR“ in Berlins legendären Hansa Studios aufgenommen – Geburtsstätte von U2s „Achtung Baby“, nebst unzähligen weiteren namhaften Alben. Klingende Gitarren, massive Bässe und große, luftige Drums prägen den Song, während sie doch auch weiterhin am unverwechselbaren Pop-Rock-Strang festhalten, der Garvey binnen seiner 15-jährigen, von Hits geprägten Karriere, so bekannt gemacht hat. Es ist eben diese bestechende Kombination aus dem Gewohnten und der Bereitschaft, neue musikalische Territorien zu erkunden (die Banjo-angetriebenen Pogue-ismen von „Can’t Say No“ als nur ein Beispiel), die „ARMOUR“ zum neusten, fesselnden Zwischenstopp auf Garveys musikalischer Reise macht.
Es ist gewissermaßen süße Ironie, dass zeitgleich mit der Veröffentlichung von Rea Garveys neuer Single „ARMOUR“, ein Cover seiner Debütsingle „Supergirl“ weltweit die Charts erobert. Die Verkaufszahlen von „Supergirl“ sind ein eindeutiger Beleg für die Macht des Songs und wenngleich es schmeichelhaft ist, gecovert zu werden, so rückt „ARMOUR“ nachdrücklich in Erinnerung, wo das Original von „Supergirl“ und wichtiger noch, Garvey selbst, lyrisch und musikalisch herkommen. Garvey geht, mit voller Leidenschaft und Überzeugung, seinen eigenen Weg.
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Quelle: Universal Music