Die vierzehn Jahre, die ich in Bergen lebte, sind längst vorbei. Ich führte ein Tagebuch, das habe ich verbrannt. Ich knipste ein paar Bilder, von denen besitze ich noch zwölf. Ich wusste so wenig, wollte so viel, brachte nichts zustande. Aber in welch einer Stimmung ich war, als ich dort ankam!
14 Jahre verbrachte Knausgård in Bergen, bevor er aus der norwegischen Küstenstadt regelrecht nach Stockholm floh, als ginge es ins Exil. Es waren Jahre, in denen er so unermüdlich wie erfolglos versuchte, Schriftsteller zu werden, in denen schließlich seine erste Ehe scheiterte, in denen sich Momente kurzer Glückgefühle mit jenen tiefster Selbstverachtung die Hand gaben, in denen sich Demütigungen und Höhenräusche ebenso schnell abwechselten wie selbstzerstörerische Alkoholexzesse und erste künstlerische Erfolge. Dabei hatte es am Anfang so gut ausgesehen, dieses Leben in Bergen. Dem jungen Knausgård schien die Welt offenzustehen, all seine Träume schienen sich zu erfüllen. Er hatte einen Studienplatz an der Akademie für Schreibkunst bekommen, endlich eine Freundin gefunden…
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Kurzvita
Karl Ove Knausgård (Autor) wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor seiner Generation. Als erster Debütant überhaupt bekam er den Norwegischen Kritikerpreis verliehen. „Alles hat seine Zeit“, sein zweiter Roman war nominiert für den Nordischen Literaturpreis und den internationalen IMPAC Dublin Literary Award. „Sterben“ – der erste Roman eines sechsbändigen, autobiographisch angelegten literarischen Projektes – war das meist diskutierte Buch der letzten Jahre, stand monatelang auf Platz eins der Bestsellerliste und wurde mit dem wichtigsten norwegischen Literaturpreis, dem Bragepreis ausgezeichnet. Der Roman wurde bislang in 14 weitere Länder verkauft. 2012 wird diese autobiographische Reihe mit dem Titel „Lieben“ fortgeführt. Karl Ove Knausgård lebt mit seiner Familie an der schwedischen Südküste bei Ystad.
Paul Berf (Übersetzer), geboren 1963 in Frechen bei Köln, lebt nach seinem Skandinavistikstudium als freier Übersetzer in Köln. Er übertrug u. a. Henning Mankell, KjellWestö, Aris Fioretos und Selma Lagerlöf ins Deutsche. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.
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Quelle: Luchterhand Literaturverlag | Random House