Jaco Pastorius (1951-1987) war einer der innovativsten Bassisten der Jazzgeschichte, der das Spiel am Viersaiter derart revolutionierte, wie es zuvor nur Jimi Hendrix an der Gitarre gelungen war. Zur Erinnerung an seine beeindruckende Karriere erscheint nun ein neuer Dokumentarfilm, dessen Soundtrack am 27.November 2015 bei Legacy Recordings veröffentlicht wird.
Produziert wurde die Jaco-Dokumentation, die seltene und unveröffentlichte Aufnahmen des Ausnahmebassisten sowie Interviews mit Fans und musikalischen Wegbegleitern wie Sting, Herbie Hancock, Bootsy Collins und Joni Mitchell zeigt, vom Bassisten der Band Metallica Robert Trujillo. Der zugehörige Soundtrack zeigt Jacos unglaubliche Fähigkeiten als Solokünstler, Sideman und Mitglied von Weather Report. Dazu kommen neue Tribut-Songs von Rodrigo y Gabriela, von Robert Trujillo (Metallica) und Flea (Red Hot Chili Peppers) und weiteren Künstlern.
Jaco Pastorius wurde als Sohn des Schlagzeugers und Sängers John Pastorius in Philadelphia geboren. Nachdem er sich kurz an den Drums versucht hatte, stieg er mit 15 auf den Viersaiter um und entwickelte bald an diesem Instrument erstaunliche Fähigkeiten. Sein Spiel am bundlosen Bass und seine Technik, die es ihm erlaubte, komplexeste Harmonien zu spielen, kombinierte er mit beeindruckender Bühnenpräsenz, die das Publikum bald auf sein Talent aufmerksam werden ließ. Mit 22 Jahren unterrichtete er Bass an der Universität von Miami, zwei Jahre später hatte er für Columbia bereits ein Solo-Album mit erstklassigen Musikern eingespielt: Herbie Hancock, David Sanborn, Michael Brecker sowie Sam & Dave.
Von 1976 bis 1981 war Jaco Mitglied bei Weather Report und dank dieses Neuzugangs schuf die Band einige ihrer bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten Aufnahmen wie das Grammy-nominierte „Heavy Weather“ oder den modernen Jazzstandard „Birdland“. Die Virtuosität des Bassisten, sein Kompositionstalent, seine Begabung in Sachen Arrangement und Produktion ermöglichten Weather Report eine weitere Entwicklung. Während Jaco Pastorius´ Zeit bei Weather Report wurden zahlreiche Musiker aus anderen Szenen auf ihn aufmerksam, und er avancierte zu einem begehrten Partner. Ian Hunter von Mott The Hoople engagierte ihn für sein Solo-Album „All American Boy“, er war zwischen 1976 und 1980 Mitglied in Joni Mitchells Band und begleitete auf mehreren Alben („Hejira“ (1976), „Don Juan’s Reckless Daughter“ (1977) und „Mingus“ (1979)) Joni Mitvhels Neuorientierung in Richtung Jazz. Kurz nachdem er Weather Report verlassen hatte, brachte Jaco sein Solo-Album „Word Of Mouth“ auf den Markt und formierte eine gleichnamige Big Band.
Jaco Pastorius starb 1987 an den Folgen einer Club-Schlägerei. Der Künstler, der in seinen letzten Lebensjahren mit psychischen Problemen und Drogensucht zu kämpfen hatte, wurde nur 35 Jahre alt. Sein musikalisches Erbe allerdings hat die Zeiten überdauert.
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Quelle: Legacy Recordings | Promoteam Schmitt & Rauch