Der Zensor, dein Freund und Überwacher.
Ein faszinierendes Stück Kulturgeschichte
Der Zensor als systemtreuer, ignoranter Bürokrat, der einem autoritären, repressiven Staat dient und der Literatur erheblichen Schaden zufügt – dies ist das gängige Bild. Dass es jedoch viel zu kurz greift, beweist Robert Darnton in seiner fesselnden, glänzend recherchierten Darstellung. Der renommierte US-Historiker zeigt, nach welchen Mechanismen die Kontrolle von Literatur funktioniert hat und wer die Menschen waren, die dahinter steckten.
Das vorrevolutionäre Frankreich, Indien zur Zeit der Kolonialherrschaft, das DDR-Regime – um sich dem Phänomen der Zensur zu nähern, blickt Robert Darnton auf unterschiedliche Zeiten und unterschiedliche Orte. Im Mittelpunkt seiner Studie steht die Person des Zensors, seine Arbeit, sein Selbstverständnis, seine Beziehung zu Autoren, Verlegern und Buchhändlern. Dass der Zensor dem Literaturbetrieb nicht notwendigerweise schaden wollte, sondern sich bei aller Staatstreue auch als sein Unterstützer begriff, ist nur eine der überraschenden Erkenntnisse. So entsteht auf Grundlage exklusiven Quellenmaterials ein ungewöhnliches, facettenreiches Stück Kulturgeschichte – von einem der renommiertesten Historiker unserer Zeit.
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Kurzvita
Robert Darnton, geboren 1939, ist Professor für Geschichte an der Harvard University. Seine Forschungen widmen sich der Kultur-, Ideen- und Mediengeschichte, insbesondere im Frankreich des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Seine Bücher, etwa über „Mesmerismus“ oder „Das große Katzenmassaker“ gehören zu den Klassikern der Geschichtsschreibung und sind vielfach ausgezeichnet worden.
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Quelle: Siedler | Random House