Wer ist das Ding ausm Sumpf? Mal Musiker. Mal Geschichtenerzähler. Mal Reisender in die eigenen Abgründe. Ein Tanzwütiger. Ein Träumer. Franz Brenninger ist das Ding ausm Sumpf. Zusammen mit Amadeus Gregor Böhm (Elektrik Kezy Mezy) und Cop Dickie (Xavier Naidoo, Giorgio Moroder) hat er im letzten Jahr das Album raumzeit produziert, das am 15. April 2016 erscheinen wird. Intelligente Texte mit Charme, Witz und Tiefgang zu eingängiger und musikalisch aufregender Musik. Geschichten, die den Zuhörer mitreißen und die es so noch nie gegeben hat: poetisch und unerbittlich zu sich und der Welt.
Das findet auch die Initiative Musik, die Das Ding ausm Sumpf mit hoher Anerkennung für ihre aktuelle Förderrunde, u.a. zusammen mit Moop Mama und Impala Ray, ausgewählt hat.
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Warum als Name gerade Das Ding ausm Sumpf?
Weil er Grenzgänger zwischen Stadt und Sumpfgebiet der Oberpfalz an der Grenze zum Nirgendwo bin. Vielleicht auch wegen seiner Familie von der liebevollen Oma bis zu den Neonazis am Bodensee, und denen, die am Tisch nicht miteinander reden. Oder wegen dem ausgewanderten Onkel, der in Somalia von Piraten angeschossen wurde, der die Ungeheuer in seinem Kopf an den Ohren krault. Wegen dem Klosterinternat, das neun Jahre sein Sumpf war und weil seine Freunde ihn dort so genannt haben. Oder und vor allem wegen dem Ding, das da im Sumpf seiner Brust fordernd pocht.
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Zum Album „raumzeit“
Im Laufe der mehrjährigen Zusammenarbeit wuchs bei Amadeus Böhm und Franz Brenninger der Wunsch gemeinsam Musik zu machen. Musik, die es so noch nicht gegeben hat, mit Texten, die es so viel zu selten gibt, und mit Johannes Schlump wurde der perfekte Partner gefunden.
DAS DAS liefert die Geschichten, die in ihrer Poesie scheinbar Unsagbares unerbittlich und präzise wie ein 3D-Drucker in Bilder übersetzen und damit für den Zuhörer greifbar machen. Amadeus Böhm, bekannt aus international erfolgreichen Indie-Projekten wie „Five!Fast!Hits!!! oder „Elektrik Kezy Mezy“ und Cop Dickie, einer der aufstrebendsten Jung-Produzenten Deutschlands, so hat er u.a. schon ganze Alben für Künstler wie Xavier Naidoo und Subway to Sally oder Titelsongs für Kinoproduktionen wie „Vaterfreuden“ von Matthias Schweighöfer produziert, liefern den Soundtrack zu diesen Geschichten.
Musikalisch trifft hier die melodienwebende Northern Soul Gitarre eines Amadeus Gregor Böhm auf das pulsierende Beat-Bollwerk eines Cop Dickie. Eingängig und immer raffiniert vermischen sich Garagenrock und Elektro. Dabei bleibt die Musik immer furchtlos vor neuen Einflüssen, so wird z.B. in Unterm Eis, ein dunkler Dubstep-Beat von einem eigens durchkomponierten Streichquartett à la Benjamin Britten durchrissen. Die Musik wird so Teil der Geschichte, die erzählt wird, der Geschichte eines Menschen, der das Haus, das gegen ihn Krieg führt, nicht verlassen wird.
Vielseitig und nie platt sind die Geschichten von DAS DAS. Texte, in denen man selbst nach unzähligem Hören noch neue Türen findet, wie in Auf dem Meer, in dem man als Zuhörer einen Manager eine Woche lang auf dem Ozean seines Alltags begleitet, vom Yoga zum Shoppen in der Fußgängerzone, von den Nachschichten zum Bett, in dem er Sonntagabend liegt und sich freut, dass endlich wieder Montag ist.
Aber nicht nur ernst und tief, auch fantasievoll und verspielt kann DAS DAS, wie z.B. in Nach Genéve. Hier begleitet man einen Songtexter auf dem Weg nach Genf zu seiner großen Liebe, die dort im Cern schwarze Löcher baut und ihm zeigt, wie sich ein Kreis fühlen muss, der zur Kugel wird.
Bei aller Poesie ist DAS DAS aber nicht unpolitisch. Köstlich ist dabei DAS DASs Beitrag zur Homophobie im deutschen Hip Hop. Ein pöbelnder Macho, der sich sein nächstes Date in Chemnitz bei einem Kraftklub Konzert aufgestellt hat. Intelligent wird hier mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt, um am Ende die Katze in den Sack zu stecken. Unterstützt wird DAS DAS dabei von Scratch Dee, u.a. bekannt aus Kollaborationen mit Kool Savas.
Besonders stark kommt DAS DAS allerdings in den ruhigen Nummern, wie z.B. Auf dem Seil. Hier wird man als Zuhörer in die Abgründe einer Freundschaft gezogen, die an Stolz und Scham zerschellt. Ein Film für die Ohren. Storytelling, wie es das im deutschen Hip Hop noch nicht gibt.
Deshalb wird raumzeit auch als Buch erscheinen. Gesetzt von Nora Schüssler gehen hier die Texte auf Reisen in Bildern des Künstlers Michael Weißinger, der auf Basis der Songs von raumzeit neun Holzschnitte angefertigt hat. Seine fantastisch surrealen Bilderwelten kommen der weilen düster daher, erzeugen eine seltsame Spannung zwischen Fiktion und Realität, verstärkt durch die Kombination aus den bestechenden Details in Schwarz und Weiß und den für den Holzschnitt charakteristischen Spuren des Schnitzeisens. Eine CD als Buch, fast befremdlich im Zeitalter von Streaming, in dem Musik zur Konsumware geworden ist.
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Quelle: Promotion Werft