Die treibende Kraft in unser aller Leben
Als Wurm im Herzen des Menschen bezeichnete der amerikanische Psychologe und Philosoph William James einst das Wissen um unsere Vergänglichkeit. In einer faszinierenden Studie, die auf zahlreichen Versuchen beruht, schildern die amerikanischen Psychologen Solomon, Greenberg und Pyszczynski, wie sehr die Furcht vor dem Nicht-mehr-Sein unser alltägliches Leben beeinflusst – häufig unbewusst. Menschen, die in bestimmten Situationen vor Entscheidungen gestellt werden, reagieren anders, wenn sie zuvor mit dem Gedanken an ihre Sterblichkeit konfrontiert wurden: So fällt ein Richter ein härteres Urteil gegen eine Angeklagte, die moralische Normen verletzt hat, und Studenten beurteilen Kritik am eigenen Land negativer.
Zwei Dinge, so zeigen die Autoren, spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Furcht: unsere Geborgenheit in einer Kultur, die für Sinnstiftung und eine umfassende Ordnung sorgt, sowie das Gefühl jedes Individuums, ein bedeutungsvolles Leben zu führen. Sie sind der Antrieb für die kulturellen Leistungen der Menschen, für unsere Loyalitäten, aber andererseits auch für Unruhen und Kriege. Ein Buch voll überraschender Einsichten!
.
Kurzvita
Sheldon Solomon, Jeff Greenberg und Tom Pyszczynski sind jeweils Professor für Psychologie am Skidmore College, der University of Arizona sowie der University of Colorado. Sie arbeiten und forschen seit mehr als dreißig Jahren miteinander. Zum Thema „Angst vor dem Tod“ haben die Wissenschaftler Ende der 80er Jahre die Terror-Management-Theorie entwickelt. Sie befasst sich mit typischen Reaktionsmustern, die Menschen im Umgang mit Todesangst und dem Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit an den Tag legen. In den letzten 25 Jahren konnten die Psychologen ihre Theorie in zahlreichen Studien empirisch bestätigen. Ihre mehrfach ausgezeichnete Arbeit hat die moderne Psychologie maßgeblich beeinflusst.
.
Quelle: DVA Sachbuch | Random House