ALBUM | The Boys You Know Album „Elephant Terrible“ | ab heute im Handel erhältlich

Ihre Musik verleitet Kritiker zur Verwendung von Superlativen, ihre Alben stehen in Japan im CD-Regal und auf ihren Konzerten versammeln sich ihre musikalischen Helden im Publikum. Wenngleich der Mainstream die Band noch nicht flächendeckend für sich entdeckt hat, The Boys You Know konnten mit ihren ersten beiden Studioalben bereits ein nicht unbeachtliches Maß an Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In den ersten beiden Jahren ihres Bestehens sind gleich zwei CDs erschienen: „Waste Your Time“ (2013) und „Purple Lips“ (2014).

Für ihre aktuelle LP, „Elephant Terrible“, nahm sich die Band erstmals etwas mehr Zeit. Die Aufnahmen entstanden auf Reisen, in verschiedenen Wohnzimmern, irgendwo auf der Welt.

Anders als bei den bisherigen Alben, zeichnete diesmal nicht Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf, Sex Jams), sondern der Band-eigene Gitarrist Mathias Kollos für die Produktion verantwortlich. Dass The Boys You Know nicht mit einem großen Produzenten in ein großes Tonstudio gegangen sind, lässt wohl eine intime Nähe zu der Band und ihren Songs zu, die unter anderen Produktionsbedingungen nur schwer zu erreichen gewesen wären.

Stilistisch ist auf der neuen Platte eine klare Entwicklung erkennbar: Weg vom College-Rock, hin zu Evergreens. Neben den altbekannten, immer wieder genannten Einflüssen Dinosaur Jr., Pavement, Smashing Pumpkins, sind nun auch Töne zu hören, wie man sie von Neil Young oder Fleetwood Mac erwarten würde. Dies ist auch zum Teil der personellen Umstrukturierung der Band zu verdanken – das Quartett wurde für dieses Album um einen Trompeter und einen Keyboarder erweitert, die nun auch bei Live-Konzerten vertreten sind.

Der ehemalige langjährige FM4-Moderator und derzeitige ORF-TV-Journalist Robert Zikmund hat die folgenden Zeilen über den neuen Sound der Band geschrieben: „Der große Trick ist ja, dass The Boys You Know rund um ihren beängstigend musikalischen Chef Thomas Hangweyrer verstanden haben, worauf es beim Popmusik machen ankommt: Nämlich um die Gänsehaut, die man haben muss, wenn man das erste Mal einen Song hört. Mögen andere Baudelaire zitieren oder sich um Drogen-Chic bemühen – TBYK geilen sich lieber an ihren eigenen Songs auf. So wie guter Journalismus nichts sein will, sondern berichtet was ist, muss auch gute Popmusik nichts darstellen wollen. Sondern dich zu Endlos-Repeat zwingen.“

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Quelle: Wohnzimmer Records/Broken Silence