Wenn Izzy Bizu auf ihrem Pennyboard an dir vorbeisausen sollte, in Begleitung ihres Yorkshire-Schoßhündchens Teddy, solltest du wissen, dass diese skateboardende Sängerin noch ganz andere Tricks beherrscht. Egal ob Izzy Bizu dich beim Tischtennis vernichtet, dir beim Kickern Staub in die Augen tritt oder dir in ihrem Styling überlegen ist – du wirst sie und ihr nie-verblassendes Lächeln trotzdem noch mögen.
Als Fan von Jazz-Fusion und Raves in alten Lagerhäusern kommt auch musikalisch keine Langeweile auf. Sie lässt sich nicht einengen und ist für ihre 21 Jahre sehr weise, was in ihren Texten, ihrem Gesang und in ihrem Auftreten zu erkennen ist. Sie kann mühelos bei The Black Keys, The Antlers, Grammatic oder C2C einstimmen, aber auch ihre Einflüsse von Amy Winehouse, Diana Ross und Sam Cook sind deutlich zu spüren. Als sie Sam Smith auf seiner Tour durch Großbritannien begleitet hat, konnte jeder leicht erkennen, dass sie die ganz Großen der Branche verstanden hat – und die feste Absicht hat, ihnen mit ihrem Debütalbum in nichts nachzustehen.
Schon früh in ihrer Karriere erhielt sie für ihre erste EP Coolbeanz mit sechs Songs aus dem Jahr 2013 Rückendeckung von 1Xtra und BBC Radio 1. Seit ihrem Wechsel zu Sony wächst die Zahl ihrer Fans stetig, nicht zuletzt dank ihres Songs ‚Adam & Eve’, einer euphorischen Funk-basierten Konzerthallen-Nummer, die von heroischen Blasinstrumenten abgerundet wird. Inspiriert von der Zeit, in der sie in verschiedenen Ländern lebte und verschiedene Schulen besuchte, und von den Beziehungen, die diese Lebensweise mit sich brachte, ist Izzy zu einer kulturellen Forscherin geworden: Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle sind nicht nur in die neuen Songs eingeflossen, sondern auch in ihren nachdenklichen Diskurs. Sie offenbart ihre Gedanken in einer so offenen Art und Weise, dass es nicht leicht ist, ein Debütalbum zu finden, das so ehrlich ist wie ihres.
Izzy wurde als Kind einer äthiopischen Mutter und eines englischen Vaters, die sich bei einem Wohltätigkeitslauf kennenlernten, geboren. Durch die Arbeit ihres Vaters als Bauingenieur lebten Izzy und ihr älter Bruder vier Jahre im Nahen Osten und verbrachten ihre Freizeit mit Rugby und Kricket, bevor sie sich im Londoner Süden niederließen, wo die Familie bis heute zu Hause ist.
Ein kurzer Abstecher an ein Internat in Stamford weckte in Izzy den Traum von musikalischer Größe, als ein Lehrer sie in ihrem Zimmer singen hörte und sie einlud, bei einer Darbietung von ‚Amazing Grace’ aufzutreten. Aber erst als sie sich im Teenager-Alter der Ravenscout Theatre School anschloss, konnte sie ihre Liebe für Dichtung und Kunst wirklich ausleben. Mit 17 wechselte sie an die Tech Music School und nach einem kurzen Gastspiel bei der mittlerweile nicht mehr bestehenden Plattenfirma Mercury Records als Teil des Trios Soundgirl (einer Band, die sie mit Freunden gegründet hatte), war es der pure Zufall, der Izzy Bizus Solokarriere ins Rollen brachte: Vor zwei Jahren erfuhr sie über einen Verwandten, dass ihr verloren-geglaubter Cousin, den sie nie getroffen hatte, die 14-tägig stattfindende Musikveranstaltung ILuvLive betrieb, die schon Künstlern wie Jessie J, Maverick Sabre und Wretch 32 eine frühe Plattform geboten hatte. Sie hatte nichts zu verlieren und stellte sich beim Offenen-Mikro-Abend auf die Bühne. Sie gewann den Abend und den Beifall des Publikums, zu dem an diesem Abend zufällig auch Naughty Boy und Emeli Sandé gehörten.
Mit viel Unterstützung und dringend benötigten Ratschlägen erschien ihre Debüt-EP schon bald auf dem ILuvLive-Label. In gemeinsamer Auszeit mit ihrer ersten Liebe Mika, selbst ein Multiinstrumentalist und heute Izzys bester Freund, entstand und reifte das Album. Mit der Hilfe einiger der besten Produzenten der Branche wurden in langer Arbeit die Texte und Melodien perfektioniert und so die letzte Schicht Goldstaub auf das fertige Album gesprüht. Dazu gehören Luke Juby (Emeli Sandé), Paul Herman (Corrine Bailey Rae), Justin Broad (Raleigh Richie), Ian Barter (Amy Winehouse), Adam Argyle (Olly Murs), Jimmy Hogarth (Sia) und Dan Grech (Lana Del Rey). Wer also auf der Suche nach dem einzig Wahren ist, hat es hier im Grunde genommen gefunden.
‚Floating Lamps’ entstand im letzten Jahr, als Izzy sich im Geburtsland ihrer Mutter, Äthiopien, entspannte. „Ich war oft dort, als ich noch jünger war, also bin ich mit der Kultur wirklich vertraut. Es hat sich in der Zeit so viel verändert. Es ist viel besser als früher. Jeder denkt nur, dass es ein Land der Armut ist, aber es ist so viel mehr. Es ist wirklich wunderbar dort.“ Zeilen wie „I got smoke in my hands/ I’m feeling unsteady/ I can’t watch you stand…“ zeigen eine junge Frau, die mit den Drehungen und Wendungen, die jede moderne Liebesgeschichte mit sich bringt, umzugehen lernt.
Schon ihre EP enthält eine frühere Version von ‚White Tiger‘, nun ist der Song der Höhepunkt des Albums. „Mit dem Song bin ich ein Risiko eingegangen. Ich habe ihn vor Jahren geschrieben, Ich hatte viele Probleme mit Vertrauen, ich war unsicher, ängstlich… Mein Ex-Freund war der weiße Tiger, der mein Vertrauen wieder herstellte. Neue Beziehungen sind wie Achterbahnen, sie machen Angst, aber auch Spaß.“
‚Skinny’ ist eine Ode an ihren Traumtypen (dünn) und so sexy wie ein Song nur sein kann; Bizus ungekünstelte Jazz-Stimme saugt die Worte mit einer Kraft auf, nach der viele Sänger streben, ohne sie je zu erreichen. Vom Klang erinnert der freche und charmante Song an die junge Amy Winehouse. „Wenn ich ausgehe, fühle ich mich großartig. Ich lasse mich gehen und fühle mich frei und mir ist egal, wer dabei zusieht. Ich bin nicht einmal eine gute Tänzerin, aber einfach loszulassen ist ein tolles Gefühl. Das wollte ich in dem Song festhalten.“
Da sie schon alles mitbringt, was für eine dauerhafte Karriere nötig ist, sind ihre größten Ziele, einmal in einem Stadion in Äthiopien aufzutreten und eine Tour durch die USA zu machen. Ebenso erfreut wäre Izzy darüber, Songs mit Mikky Ekko zu schreiben oder bei einer Tasse Tee ein Schwätzchen mit Lauryn Hill zu halten. „Ich mag Frauen, die echte Frauen sind, unruhige Seelen – das verstehe ich. Aber auch auf der Tour mit Sam Smith habe ich das erlebt. Sein Gesang, sein Herzschmerz, seine Gefühle, die Energie, das war so inspirierend. Die Möglichkeit zu haben, auf eine Bühne zu gehen und sich selbst ganz zu öffnen, letztendlich bin ich genau dazu bereit.“
.
Quelle: Sony Music