ALBUM | Jimi Hendrix „Machine Gun: The Fillmore East First Show“ | ab heute im Handel

„Machine Gun: The Fillmore East First Show 12/31/69“ wurde von Janie Hendrix, Eddie Kramer und John McDermott produziert – demselben Team, das alle Audio- und audiovisuellen Releases der Experience Hendrix L.L.C. seit 1995 verantwortet. Kramer war Jimi Hendrix’ ganzes Leben lang sein wichtigster Toningenieur und hat das neu abgemischte „Machine Gun: The Fillmore East First Show 12/31/69“ von den original 1” 8-Track-Masterbändern erstellt. Gemastert wurde das Album von Grammy-Preisträger Bernie Grundman. „Machine Gun: The Fillmore East First Show 12/31/69“ erscheint simultan auf CD, Doppel-LP mit 180g Vinyl und digital.

Vier außergewöhnliche Jahre lang drückte Jimi Hendrix der Popmusik mit atemberaubendem Tempo seinen unauslöschlichen Stempel auf. In Anbetracht seiner triumphalen Erfolge beim Monterey Pop und bei Woodstock beschreiben die legendären Fillmore-Konzerte einen entscheidenden Wendepunkt in einer strahlenden Karriere, die unendliche Möglichkeiten zu bieten hatte. Der revolutionäre Einfluss, den Jimi Hendrix, Billy Cox und Buddy Miles auf die Grenzen und die Definition von Rock, R&B und Funk hatte, kann anhand der vier Konzerte nachvollzogen werden. Zum ersten Mal von der Öffentlichkeit gefeiert wurden die Performances auf Band Of Gypsys, das inklusive „Machine Gun“, dem dramatischen Herzstück des Albums, sechs Songs der Konzerte vom 1. Januar 1970 umfasste. Im April 1970 veröffentlicht, forderte und überraschte Band Of Gypsys die breite Gefolgschaft des Gitarristen mit reichhaltigen Arrangements und dem pulsierenden Mix aus Rock und Soul. Dennoch wurde das Album ein überragender kommerzieller Erfolg und war nach Hendrix’ Tod im September 1970 das letzte Album, das er selbst für eine Veröffentlichung freigab.

„Machine Gun: The Fillmore East First Show 12/31/69“ dokumentiert das erste der vier Fillmore-Konzerte. Das Set präsentiert eine Auswahl aufregender Songs wie „Earth Blues“, „Ezy Ryder“, „Stepping Stone“, „Burning Desire“ und „Machine Gun“ – keiner von ihnen war jemals auf einer Disk veröffentlicht worden. Darüber hinaus war fast das gesamte Material der Band vorher noch nie vor Publikum gespielt worden. „Wir beschlossen, dass wir keinen Song spielen konnten, der schon veröffentlicht worden war“, erzählt Billy Cox. „Wir wollten ihnen etwas anderes geben. Also gingen wir das Projekt auf eine verspielte, kreative Weise an und entwickelten so schließlich das Repertoire der Band of Gypsys.“

Obwohl Veranstalter Bill Graham die Shows als ‚Jimi Hendrix: A Band Of Gypsys’ angekündigt hatte, ahnten nur Wenige, was Hendrix tatsächlich geplant hatte. „Wir wollten zwei Shows an Silvester spielen“, erinnert sich Cox, „und zwei an Neujahr. Wir hatten keine Ahnung, was wir vom Publikum zu erwarten hatten und das Publikum wusste nicht, was es von uns zu erwarten hatte – aber von der ersten Note an waren sie hin und weg. Da war Jimi Hendrix, ein Drummer, der bei Electric Flag und Wilson Pickett gespielt hatte, und ich war der neue Mann.“ Auf dem fieberhaften Höhepunkt der gespannten Erwartung im ausverkauften Fillmore führte Hendrix sein Trio durch eine brillante, 75-minütige Performance. Keiner der elf Songs war vorher auf einem Experience-Album erschienen. Statt Signature-Songs wie „Purple Haze“ und „All Along The Watchtower“ spielten sie selbstbewusste Versionen von „Power Of Soul“ und „Hear My Train A Comin’“.

Jimi teilte die Bühne großzügig mit Buddy Miles, bot ein regelrechtes Showcase für „Changes“ und eine aufgeladene Fassung des R&B-Hits von Howard Tate „Stop“. „Wir hatten ‚Changes’ und ein paar andere Songs für Buddy geprobt“, erklärt Cox. „Wir hatten eigentlich alle Songs, die wir spielten geprobt. Wir betrachteten es nicht als Buddys Anteil an der Show. Wir waren alle da, um etwas zu geben. Wir waren da, um einander zu helfen und spielten einfach immer weiter – ob das Material von Jimi war oder nicht. Der erfahrene Ex-Rolling-Stone-Redakteur David Fricke, der die Liner Notes zu dieser Kollektion geschrieben hat, beschreibt „Stop“ als etwas, das an das „psychedelische Power-Trio Temptations“ erinnerte. Hendrix’ kochend heiße Version von Elmore James’ „Bleeding Heart“ ist das einzige andere Cover des Sets und unterstreicht den Blues-Akzent der neuen Band.

Während die Zuschauer im Fillmore begeistert jubelten, verließ die Band Of Gypsys die Bühne in der Überzeugung, dass sie Jimis neuer Musik vor seinen Fans Anerkennung verschafft hatten. „Jimi war nach den Gigs ziemlich erleichtert“, erinnert sich Cox. „Wir hatten das Gefühl, dass die Konzerte ganz gut gelaufen waren. Man muss vielleicht dazu sagen, dass er bei den vorigen Gigs mit der Experience ein Fuzz Face [Effektpedal] und ein Wah-Wah benutzt hatte, dann bei Woodstock ein Fuzz Face, ein Wah-Wah und ein Uni-Vibe und bei den Fillmore-Gigs dann ein Fuzz Face, ein Wah-Wah, ein Uni-Vibe und ein Octavia – und es war unglaublich. Auf ‚Machine Gun’ kann man sie irgendwann alle hören. Es war unfassbar. Im Publikum standen einigen Leuten die Münder offen.“

„Machine Gun“ ist eine von Hendrix’ besten und einflussreichsten Kompositionen. Hendrix versetzte den Delta Blues an Orte, die sich seine Pioniere nicht hätten vorstellen können, und verschmolz sein herausragendes Können am Instrument mit seinem leidenschaftlichen Ausdruck menschlicher Unmenschlichkeit gegenüber Mitmenschen. „Machine Gun“ ist bis heute ein Klassiker im vor Klassikern strotzenden Gesamtwerk von Jimi Hendrix. Fricke notiert über diese Version –der ersten, die Hendrix und seine Begleiter je auf einem Konzert gespielt haben – „ … hier ist, nach 46 Jahren, eine weitere Offenbarung: Ein überwältigendes Essay über Schmerz, Wut und entschlossenes Überleben; vollständig ausgeformt in seiner ursprünglichen Darbietung.“

Von der weltweiten Fangemeinde des Gitarristen lange ersehnt, präsentiert „Machine Gun: The Fillmore East First Show 12/31/69“ die komplette Aufnahme in ihrer ursprünglichen Reihenfolge.

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Quelle: Hendrix L.L.C. | Legacy Recordings