Wenn sie auf die Bühne gehen, dann kreischen die Möwen, dann peitscht der Wind, dann bäumt sich das Schiff im Sturm auf. Egal ob in Hamburg am Meer oder in München, weit weg vom Salzwasser, Santiano live ist eine Macht. Das haben die Nordmänner jüngst in Berlin wieder unter Beweis gestellt. Gemeinsam mit mehr als 20.000 Fans feierte die Band ein Fest in der ausverkauften Waldbühne.
Wenn Santiano auf Tour sind, dann machen sie keine halben Sachen, das kann jeder in ihrem „Logbuch“ nachlesen, das die Band schon seit 2013 für ihre Fans führt. Dort zeigt sich, oft genug per Videobotschaft, was vor und hinter der Bühne auf einem Konzert von Santiano passiert. Dass sich am Spaß der Mannschaft rein gar nichts geändert hat, dass sie noch immer scherzen, improvisieren, mit dem Publikum auf Tuchfühlung gehen und unterwegs manche Panne verfluchen. Die Häfen, die die Santiano anläuft, haben sich allerdings schon geändert. Die größten Hallen des Landes sind mittlerweile regelmäßig ausverkauft. Die Berliner Waldbühne ist nun die nächste Marke, die im Sturm genommen wurde. Das zeigt: Der Himmel ist die Grenze.
Was bei Santiano live passiert, lässt sich auch an ihren drei Alben verfolgen, die allesamt auf Platz 1 der Charts gelandet sind und auch alle mit einem Echo ausgezeichnet wurden. Während „Bis ans Ende der Welt“ noch deutlich leisere Töne anschlägt und vorwiegend mit akustischen Instrumenten eingespielt wurde, zeigen sich Santiano schon bei „Mit den Gezeiten“ von ihrer rockigen Seite. Klar, dass sie damit live auf offene Ohren stoßen. Auch „Von Liebe, Tod und Freiheit“ ist wie gemacht für die große Bühne, E-Gitarren, großes Schlagzeug und über allem die Fiddel von Pete Sage, dem „Fiddler on the Deck“.
So bringen Santiano unter Feuerwerk und Funkenregen Songs wie „Lieder der Freiheit“, „Johnny Boy“ oder „Joho und ne Buddel voll Rum“ auf die Bühne. Dazu muss getanzt und gefeiert werden und nicht anders ist es in Berlin an diesem Abend. Natürlich dürfen auch Santiano-Klassiker nicht fehlen und von „Santiano“ und „Gott muss ein Seemann sein“ bis hin zu „Es gibt nur Wasser“ und „Hoch im Norden“ sind sie alle dabei. Wenn dann noch Björn Both zur Ballade „Die letzte Fahrt“ die Stimme hebt, ist gefühlt die ganze Welt ein Lichtermeer und 20.000 Menschen segeln an Bord der Santiano mit.
Dass die Band den Mut hat, sich auch im aktuellen Weltgeschehen zu positionieren, ist nichts Neues. Wer in seinen Liedern von „Freiheit“, „Heimatliebe“ und „Zusammenhalt“ singt und verlangt: „die Welt soll uns hören“, der kann sich entweder in Allgemeinplätzen verlieren, oder er macht klar, um was es ihm dabei geht. Santiano machen das klar. Sie stehen mit ihrer Musik und ihrem Herzen für eine offene Welt, in der den Schwachen geholfen wird und in der jeder einzelne in Zeiten der Not tut, was in seiner Macht steht. Nicht anders kann es sein, bei einer Mannschaft auf hoher See. Die Stürme können nur bestanden werden, wenn jeder alles gibt. Dass sich bei Santiano-Konzerten da alle einig sind, das hat die Band mit ihren Fans umso fester zusammengeschweißt.
Eines wird klar, wenn man die Bilder und die Musik von der Waldbühne auf sich wirken lässt. So vielseitig sich das Publikum von Santiano zeigt, Metalheads neben Großeltern mit ihren Enkeln. Familien, Paare oder Freunde. Hier bei Santiano trennt sie nichts. Sie singen aus voller Kehle, lachen und tanzen und feiern gemeinsam mit der Band ihr Fest. Die Band besitzt die Gabe, in den richtigen Momenten aufs Tempo zu drücken, zum richtigen Zeitpunkt etwas zu sagen und genau an der richtigen Stelle die Ruhe im Sturm anzusteuern. Das macht nicht nur vor Ort Spaß, sondern ist auch beim zweiten und dritten mal Zusehen und -hören ein echtes Erlebnis.
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Quelle: Universal Music