ALBUM | Ina Müller „Ich bin die“ | ab heute

„Ich bin die“ trifft den Nagel auf den Kopf. Ein Album mit einem Titel, der das Müllerin-Phänomen in einem Dreiwort-Satz einfängt. „Die“ ist für jede Schublade zu sperrig. Kein Klischee passt und auch kein musikalischer Vergleich à la „Die singt ja wie …“ trifft zu. Ein Einzelstück. Beliebig ist an Ina Müller so gut wie nix – natürlich.

Die Müllerin moderiert, singt und lebt nach ihren eigenen Gesetzen. Mit 51 noch mehr als mit 48. Unbeirrbar, klug, frech und bei Bedarf auch jedem Trend zum Trotz. Oder gibt es im Kosmos des deutschsprachigen Showbusiness noch eine Frau, die erst zwölf Jahre durch die Kabarett-Theater der Republik tourte, bevor sie mit über 40 auf die große Showbühne wechselte? Eine, die den TV-Zuschauer genauso verzückt, wie Hunderttausende in ausverkauften Arenen von Flensburg bis nach München, Zürich oder Wien? Die kurze Antwort auf eine lange Frage: Nö, gibt’s nicht!

Konventionen zu widerstehen, unbequem und einmalig zu sein und trotzdem das große Publikum zu erreichen, ist ein Teil des kleinen ‚Ina-Wunders’. „Das wahre Privileg des Älterwerdens ist die Radikalität“ heißt das Müller’sche Credo, das sie auf „Ich bin die“ in tolle neue Songs bettet. The-matisch taucht sie tiefer ein, schaut feiner und findet in ihren Texten noch bessere Wendungen als je zuvor. Statt stehen zu bleiben, geht Ina auf „Ich bin die“ noch einen großen Schritt weiter auf ihrem künstlerischen Weg. Musikalisch, stimmlich und inhaltlich.

Sie hat den Blick, dem nichts entgeht, der jedes Detail heranzoomt – jede Falte, jede Verletzung und jede verpasste Chance. Dabei wird der Müller’sche Zugriff auf die Welt nie gnadenlos oder anstrengend. Denn das Leben gilt es zu feiern. Genauso, wie es ist.

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Quelle: Columbia