Hallavara. Das ist der Name einer südschwedischen Küstenstadt. Genau dahin haben sich die Badener AL PRIDE für eine längere Zeit zurückgezogen, um konzentriert und intensiv an ihrem neuen Album zu arbeiten, das deshalb genau diesen Namen trägt. Am Resultat gemessen war dieser Ort eine ausgesprochen reiche Quelle der Inspiration und Schweden also definitiv eine Reise wert. «Hallavara» ist ein starkes Stück neue Schweizer Musik. AL PRIDE beweisen damit internationales Format.
«Wir schreiben die Musik im Kollektiv», erklären Luk & Nico Schulthess, mit dem Ergebnis hörbar zufrieden. «Dementsprechend breit sind die Einflüsse. Fünf individuelle Musikgeschmäcker kreieren einen individuellen Musikstil. Wir machen im weitesten Sinne Pop. Aber erfrischend rauen, kantigen Pop, sphärisch und mit starken Stimmungen. Von der Beschreibung her sehr nahe am Herbst, wie wir ihn in Hallavara erleben durften – eine wunderschöne Jahreszeit.» Und schieben augenzwinkernd nach: «Man könnte unseren Stil deshalb auch Fall-Pop nennen.»
Die zehn Songs sind klein gedacht und gross geworden. Sie sind von den drei für AL PRIDE typischen Leadstimmen, aber ebenso von den unkonventionell inszenierten Bläsersätzen geprägt. Durchgehend melodiös, getragen von Grooves und einer gewissen Coolness, zeichnet die Musik von AL PRIDE sphärische Stimmungsbilder, die sich direkt auf den Zuhörer übertragen. Also: Eintauchen in die Abgeschiedenheit von «Hallavara», die zweifelsfrei ihre Spuren durch dieses Werk zieht. AL PRIDE bestechen bei den Arrangements mit gekonntem «reduce to the max» in Hülle und Fülle. «Ja, diese Art und Weise ist bei uns Konzept. Das Songwriting passiert minimalistisch. Jeder Song entspringt einer Idee, einer sehr reduzierten Grundsubstanz von zwei, drei Elementen. Wir fügen dann nur noch hinzu, was den Song entscheidend besser macht.»
Ganze fünf Wochen («lange Tage und wilde Nächte») haben AL PRIDE für den Finish des neuen Albums an der Schwedischen Südküste verbracht. Der Weg zu «Hallavara» war intensiv. Und auch gruppendynamisch anspruchsvoll. «Wir sind ja ein 5er-Kern, mit den Bläsern sogar 8 Mitglieder. Davon drei Leadstimmen. Sowie zwei Brüder, was manchmal für gehörig Reibung sorgen kann», beschreibt Luk Schultess süffisant lächelnd die Konstellation. Zudem ist es ja bekanntlich auch gar nicht so einfach mit dem Loslassen. Das jedoch war unbedingt notwendig. Immerhin war ursprünglich «Rohmaterial» für etwa 55 Songs vorhanden. «18 davon haben wir mit nach Schweden genommen und dort in eine konkrete Form gebracht. Abschliessend haben wir schliesslich kompromisslos zehn Songs für das Album ausgewählt. Dieser Teil des Prozesses war echt hart und teils sehr emotional.»
Der Aufwand und die intensive Arbeit haben sich ausbezahlt. «Hallavara» präsentiert die bisher klar beste Produktion der Band. Ein authentisches Album mit eigenem Gesicht, eigenem Sound und eigenem Stil. Höchste Zeit also, das jüngste Kind von AL PRIDE in die weite Welt zu entlassen, wo es bestimmt gut aufgenommen wird und viele Freunde findet. Qualität setzt sich durch. «Es ist eigentlich das erste Album, mit dem wir wirklih zufrieden sind und hinter dem wir als Band voll und ganz stehen können.»
Damit ist definitiv ein weiterer grosser Vorwärtsschritt der ambitionierten Musiker gemacht. Sie dürfen zurecht rundum stolz auf «Hallavara» sein. Und wir freuen uns einfach ab sofort daran. Immer wieder.
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Quelle: Radicalis | Promotion Werft