ALBUM | Maxine Kazis „Die Evolution der Maxine KAzis“ | ab heute im Handel erhältlich

Nacktes Talent ist nicht so einfach zu finden im deutschen Pop. Wenn es einem dann begegnet, in Form von Maxine Kazis, ist man erstmal verblüfft. Das es sowas dann wohl doch noch gibt: Eine Künstlerin die sich auf Anhieb traut, ganz sie selbst zu sein, ganz eigener Sound, ganz eigene Optik, ganz eigener Kopf.

Eine Künstlerin die auf dem Cover ihres Albums zwar nackt ist, aber nicht wehrlos, angreifbar, aber mit Absicht, schamfrei, aber nicht damit geglotzt werden kann. „Ich wollte einfach was machen das nach mir aussieht. Und so sehe ich nun mal aus, für den Moment.“ Der Moment ist das Entscheidende an Maxine Kazis‘ erstem Album. Zwölf Songs für verschiedene Momente, von Wut, über Sehnsucht bis hin zu gnadenloser Sinnlichkeit, immer so ehrlich wie irgend möglich, so schonungslos offen sich selbst und dem Zuhörer gegenüber, wie es gerade noch geht.

Das fanden auch andere. Zum Beispiel Peter Plate. Über ein Jahr haben Kazis und ihre Co- Produzenten am Album gearbeitet. Dabei wurde viel gelacht, geliebt, gelernt „und klar hab ich ab und zu auch geheult“. Vor Glück, öfter. „Die Evolution der Maxine Kazis“ ist auch so: Man lacht und verliebt sich und heult vielleicht sogar vor Glück. Schon die erste Single „Zug nach Berlin“ zeigt an, wo es hier langgeht: Alle Gefühle haben wollen, ohne das man schon weiß, was damit werden soll. Sehnsuchtsorte gibt es viele auf der Welt, Berlin ist der von Maxine Kazis. Die Stadt ist groß, sie will wachsen in ihr. „Hinfalln, Aufstehn, Weitertanzen“, „Dreck“ und „Ruine“ sind die Songs, die so gemeint sind: „Urteile kommen von außen oder innen. Die von innen können schlimmer sein, und verheerender. Ich arbeite dran, vielleicht ja für immer. Ich werde aber, glaube ich, besser darin“, sagt sie und lächelt. „Ich habe Ballett gemacht seit ich fünf war und habe mit 19 aufgehört, weil ich musste. Ich habe getanzt und nicht gegessen oder gekotzt, bis ich kaputt war. Ich wollte einfach die Beste sein. Bis ich fertig war.“ Darüber zu schreiben war hart, „aber wenn es Menschen dazu bringt, sich zu hinterfragen, sich anzugucken, ob das was sie machen, gesund ist, wenn ein paar Frauen ihre Waage aus dem Fenster schmeißen, ist schon viel erreicht.“

Die 27-Jährige lebt nach Zwischenstationen in Basel, Hamburg, Mykonos jetzt in Berlin Kreuzberg und gehört dahin. Ist gelernte Schauspielerin und Musikerin. Aber, ihre Seele ist Tänzerin, schon immer. Findet sie sich schön? „Manchmal, das wird noch.“ Dafür können das jetzt andere tun, sie schön finden: Dafür braucht man nicht viel, das meiste bringt sie schon mit. Einfach angstfrei alle Luken auf. Und dann mal gucken, was und wer Maxine Kazis so ist und wird. Die Evolution hat ja gerade erst begonnen.

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Quelle: Universal Music