Beinahe mittellos war der Bauer und Webergeselle Hans Fugger nach Augsburg gekommen, doch schon seine Söhne Andreas und Jakob zählen zu den 25 reichsten Bürgern der Stadt. Eiserne Disziplin, unermüdlicher Fleiß und ein untrüglicher Geschäftssinn lassen die Familie armer schwäbischer Bauern und Weber nach 1367 in nur drei Generationen zum größten Handels- und Bankhaus Europas aufsteigen.
Geldgeschäfte, Warenhandel und vor allem Bergbau machen die Familie unermesslich reich. Selbst die mächtigsten Regenten ihrer Zeit werden zu Schachfiguren in ihrem Spiel und so manch genialer Zug lässt ihr Geschäftsimperium unaufhörlich wachsen. Ihr Geld bestimmt, wer deutscher Kaiser wird. Der Papst braucht sie zur Durchführung seines Ablasshandels.
Das Netz der Firma umspannt bald die ganze, damals bekannte Welt. Jakob Fugger II., genial, gerissen und skrupellos, ist der reichste Mann seiner Zeit und einer der mächtigsten. Aber hinter der Fassade seiner Macht verbirgt sich viel Menschliches. Doch trotz sozialer Stiftungen schlägt dem Monopolisten erbitterter Hass entgegen.
Die Glanzzeit unter Jakob „der Reiche“ ist kurz. Schon im sechzehnten Jahrhundert, mit Antoni Fugger als zweiten großen Regierer, beginnt der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Allmählich, aber unaufhaltsam.
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Quelle: Studio Hamburg Enterprises