2011 lernten sich Ben Hartmann und Johannes Aue bei einer Uni-Aufnahmeprüfung kennen, drei Jahre später wurde die Formation Milliarden aus der Taufe gehoben – jetzt endlich erschien das Debüt „Betrüger“ des Berliner Duos, das unter der Ägide des Produzenten Philipp Schwär entstand.
Milliarden bedeutet mehr als nur einen Bandnamen. Es ist ein Begriff, der allgemein starke Assoziationen weckt. Ein Schlagwort, das in riesigen Lettern über turbulenten Zeiten schwebt. Irgendwo zwischen Börsencrash und Mega-Gehältern, zwischen Insolvenz und neuen Chancen, zwischen Kommerz, Kultur und Kunst. Eine irgendwie absurde Zahl, deren Bedeutung ambivalent und kaum fassbar ist.
Ebenso, wie auch der Sound der Berliner.
Denn Milliarden geht es um genau diesen Widerspruch.
Genau wie auf ihrer ersten EP „Kokain und Himbeereis“ treten Milliarden auch auf „Betrüger“ aus vollem Lauf gegen die glänzenden Fassaden des Pop-Establishments und demonstrieren konsequent, wie eigensinnig, wie brandgefährlich und wie unberechenbar deutschsprachige Musik heute sein kann. Kantige Lyrics prallen auf den vierzehn Songs auf eingängige Harmonien und einen rebellischen Spirit – roh, bittersüß, ungeschönt, leidenschaftlich und vor allem tief berührend.
Milliarden bauen sich mit ihrer faszinierend eigenwilligen und doch eingängigen Mischung aus Text und Ton und Verweisen auf Georg Büchner, David Bowie, die Einstürzenden Neubauten, Joy Division und Ton Steine Scherben, aber auch auf Katy Perry, ihre ganz eigene Welt. Sie nehmen sich den Luxus der Unangepasstheit in einer allzu angepassten Zeit. Wollen sich nicht zwischen Rock, Punk und Pop entscheiden, sondern singen stattdessen von Freiheit. Vom Ausbruch aus dem Käfig und von den schrecklich schönen Momenten. Vom Fieber, von Wut, vom Exzess, vom Schmerz und vom Wandel. Und natürlich von Sehnsucht und von der Liebe. Und manchmal von Hass. Kurz gesagt: Vom Leben. In Wörter geworfene Emotionsentladungen. Kleine und große Dramen; Geschichten im Impulsrausch, die jeder irgendwann selbst erlebt.
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Quelle: Universal Music