ZWEI VON MILLIONEN ist ein Brennglas mit ungeahnter Tiefenschärfe und gleichzeitig bestens tanzbarer Elektropop. ZWEI VON MILLIONEN ist eine vielschichtige Band, die mit unterschiedlichen Polen jongliert und einen Soundtrack zum Leben in der digitalen Welt gewagt hat. Für sich genommen ist das Duo aus Felix und Eva schon eine spannende Kombination unterschiedlicher Persönlichkeiten, Stile und musikalischer Vorzeichen. Während Felix Räuber (32 Jahre) als Sänger der Elektropop-Band Polarkreis 18 europaweit Furore gemacht hat, hat auch Eva Croissant (25 Jahre) sich mit ihren Singer-/Songwriter-Kompositionen eine enorme Fanbase erspielt. Allein diese Genres kollidieren zu lassen, um herauszufinden was dabei entsteht, wäre schon Experiment genug gewesen – hinter ZWEI VON MILLIONEN steckt aber mehr, denn im Hintergrund ist die erfolgreiche Songwriterin Jovanka von Wilsdorf lebensnotwendiger Teil der ambitionierten Band. Gekreuzt haben sich die Wege des Dresdners (Felix) und der Südpfälzerin (Eva) mit Jovanka in der Hauptstadt.
Zusammen mit Felix hat Jovanka die Idee zu ZWEI VON MILLIONEN geboren. Ihre Wurzeln in der Elektronik und als Soundtüftlerin und Gitarristin der Indie-Band QUARKS schlugen schon bei der ersten Begegnung mit Felix außergewöhnlichem Händchen für Pop Funken – was beide verband, war die Liebe zum großen Song. »Zusammen zu schreiben stand direkt im Raum und auch das Thema war schnell klar: Felix hatte über den ›gläsernen Menschen‹ gelesen und die Figur dazu manifestierte sich schon auf der Fahrt zu unserem ersten Treffen. Es war unheimlich und berauschend zugleich: In der ersten Studio-Nacht entstand ›Mensch aus Glas‹ und wir dachten nur: Was passiert denn hier? Seitdem war klar, dass der Song der erste auf einem kommenden Album sein würde. Mit ihm war eine Tür aufgegangen, durch die eine Gestalt schimmerte, die uns bis heute fasziniert. Und mit ihr die Frage: Was passiert, wenn ein digitales Wesen vollkommen wertfrei und behutsam auf die Menschheit blickt? Wie würde diese Wahrnehmung klingen?«
Jovanka und Felix arbeiten wie besessen an der Musik und der Umsetzung ihrer Vision. »Uns wurde klar, wieviel stärker die Inhalte der Songs werden, wenn sie emotional erzählt werden. Sozusagen menschlich, statt technisch. Eine berührbare, berührende Stimme musste her. Da kam Eva ins Spiel. Schon bei unserem ersten Treffen, konnte sie sich mit den Songs nicht nur zutiefst identifizieren, sondern sie sich auch sofort zu eigen machen. Eva selbst sagt dazu: » Als ich die Lieder das erste Mal hörte, haben sie mich direkt berührt und ich habe danach den wenigen eingeweihten Personen erzählt, dass ich über die meisten Themen entweder selbst schon Lieder geschrieben habe oder von Herzen gern über sie schreiben würde. Besonders hat es mich gereizt, musikalisch komplettes Neuland zu betreten und nach 6 Jahren handgemachter Akustikmusik meine Stimme in diesen sehr elektronisch geprägten Songs zu hören « Ein echter Glücksfall also! Durch ihre klare, fragile Stimme gibt sie den Kompositionen ihre ganz eigene, persönliche Note.«
Changierend verkörpern Felix und Eva sowohl das digitale Wesen, das in den Texten von Jovanka immer wieder auftaucht, als auch den Menschen unter seinem Mikroskop. Zwei Kräfte, die sich erkennen und ergänzen – modern und wahrhaftig zugleich. Nicht Eitelkeit bestimmt den Aggregatzustand von ZWEI VON MILLIONEN, sondern die komplexe Vision: facettenreiche Songs mit epischen Arrangements und tiefgehenden Texten, die Kopfkino in Ultra High Definition zeigen.
Dass für die Umsetzung des anspruchsvollen Albums Andy Chatterly (u.a. Rea Garvey, Kylie Minogue) als Produzent auf den Plan trat, war die perfekte Ergänzung: »Er hat die Vision mit uns weitergesponnen und auf den Punkt gebracht. Er geht mit elektronischen Instrumenten extrem organisch um, was essentiell war, um das Thema adäquat auf das Album zu bringen.« Es sind die subtilen Details wie das Spielzeug-Computergewehr oder die spontan aufgenommene »Running on low battery«-Warnung der Laptop-Stimme, die das Debüt ZWEI VON MILLIONEN zu einem Kunstwerk machen, das alle Sinne bindet.
Die Reise beginnt mit dem wegweisenden MENSCH AUS GLAS, das filmmusikartige Orchestrierung und futuristische Elektronikbeats verschmilzt, und so das Bild von der Überwachungskamera, die dem Menschen beinahe kindlich existentielle Fragen stellt, präzise musikalisch nachstellt. Auf diese Weise angekommen in der Atmosphäre von ZWEI VON MILLIONEN übernimmt die erste Single LEBEN 2.0 die Steuerung und widmet sich der Epidemie der Großstädte: dem sogenannten Burnout-Syndrom. »Die Sprache ist bewusst technisch. Wir wollen universell sein, damit jeder Zugang zu dem Song finden kann. Wenn die Seele ›wegen Überfüllung geschlossen‹ ist, stellt sich die Frage: Wer hat mich eigentlich programmiert?« Glücklicherweise liefert das Album danach das, was Mensch jetzt dringend braucht: eine Umarmung. »UNPERFEKT VOLLKOMMEN schaut von außen drauf und kommt dabei ganz nah. Er ist gewaltig und zärtlich zugleich.« Zwischendurch den Kopf frei kriegen, tanzen. Sich heil fühlen und ganz bei sich sein: ALLE FARBEN.
Mächtig durchlässig gemacht, verankert die Band direkt weitere positive Botschaften in den Nervenbahnen. AUF DEINE FREIHEIT erhebt das Glas auf so viele menschliche Fähigkeiten, dass Psychopharmaka demnächst um ihren Job fürchten müssen: »Auf deinen Mut, deine Wahrheit zu behaupten; auf deine Trauer, die dir deine Tiefe gibt; auf deine Sehnsucht, an das Gute zu glauben; auf deine Zartheit, die sich nicht aus Angst versteckt.« Und während einem die eigenen Stärken beinahe unheimlich werden, macht WIR uns eindringlich darauf aufmerksam, dass das Ich sich tatsächlich verbinden kann, ohne sich selbst zu verlieren. Dass es gefährlich und wunderschön zugleich ist, das Abenteuer mit dem Anderen zu wagen.
Der Cliffhanger kündigt sich mit Nine-Inch-Nails-artigen Gitarren in KÖNIG DER WELT an. Es geht um einen überbegabten Nerd, der sich in der Welt nicht zurechtfindet. »Wir haben ihn beobachtet, ohne ihn zu beurteilen, das hat uns enorm inspiriert«, erzählen Felix und Jovanka. Die Neutralität erlaubte ihnen, seine Verzweiflung nicht gesellschaftskritisch zu zerpflücken, sondern unverfälscht zu erzählen und dadurch die Emotion viel stärker freizulegen – eine einfühlsame Apokalypse ohne moralische Intervention. Selbst wenn DAS GEHT BESSER kurz darauf wieder energisch auf die Tanzfläche zeigt und uns zu immer neuen Hochleistungen drängt, wirkt das nie bedrohlich oder klinisch kühl: Die vierzehn Songs sind eine Expedition aus liebevoll entworfenem Pop, der zeitgleich nach innen und außen führt. Sozusagen von der Realität in die Utopie und wieder zurück, um festzustellen, dass das gar nicht so weit voneinander entfernt ist.
»Unser Thema ist Identität. Es geht darum, sich im Überfluss der Möglichkeiten zurecht zu finden. Das unglaubliche Nebeneinander zu verarbeiten und in der Flut von Optionen nicht unterzugehen.« Als ZWEI VON MILLIONEN stehen sie, wie wir alle, vor den Herausforderungen unserer Zeit und vertonen virtuos paradoxe Wahrnehmungen, aus denen ein und dieselbe Ahnung erwächst:
Das hier könnte eine Chance sein.
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Quelle: Universal Music | Promotion Werft