Ganz so wie die Legenden, die sie einst populär machten, scheint Seal mit den Klassikern, die er auf seinem zehnten Studioalbum “Standards” interpretiert, bestens vertraut sein. Doch zugleich durchdringt der in London geborene und in Los Angeles lebende vierfache Grammy-Sieger all diese Nummern auch mit seinem einzigartigen Gespür für Soul. Es ist, als habe das Leben Seal in vielerlei Hinsicht auf “Standards” vorbereitet. Seine unverwechselbare Stimme scheint dazu bestimmt gewesen zu sein, diese Songs zu singen.
Und seine Liebe zu dieser Musik lässt sich bis in die Kindheit zurückverfolgen. “Das ist das Album, das ich schon immer machen wollte”, bestätigt er. “Ich wuchs mit Musik aus der Rat-Pack-Ära auf. Deshalb träumte ich mein Leben lang davon, diese zeitlosen Stücke irgendwann einmal selbst aufzunehmen.”
Die Verwirklichung dieses Traums begann der vielfach mit Platin dekorierte Sänger und Songwriter 2017 still und leise an der Seite des Produzenten Nick Patrick (u.a. Hugh Masekela, Miriam Makeba, Youssou N’Dour, Salif Keïta, Gypsy Kings) in den weltbekannten Studios von Capitol Records in Los Angeles. Genau dort, wo einst auch Frank Sinatra, Bing Crosby, Dean Martin, Nat King Cole und andere Legenden ihre inspiriertesten Aufnahmen gemacht hatten. Um die kreativen Funken wieder sprühen zu lassen, sicherte er sich die Unterstützung von einigen exzellenten Musikern, die alle durch ihre Arbeit mit Frank Sinatra und anderen Titanen bekannt wurden: Pianist Randy Waldman (der auch mit Paul Anka tourte), Bassist Chuck Berghofer (der zudem mit Ella Fitzgerald und Ray Charles auftrat) und Schlagzeuger Greg Fields (der außerdem mit Quincy Jones und Stevie Wonder arbeitete).
”Es war mir eine große Ehre, mit denselben Musikern zusammenzuarbeiten, die mit Frank Sinatra und so vielen anderen meiner Lieblingskünstler aufgetreten sind”, sagt Seal, “noch dazu in genau den gleichen Studios, in denen die Magie ursprünglich erschaffen wurde – es war einer der größten Tage in meiner gesamten Aufnahmekarriere.”
Da ihm das Projekt so sehr am Herzen lag, stellte der Sänger für das Repertoire eine Reihe von Nummern zusammen, die seine langjährige Leidenschaft für Sinatra, aber auch Ella Fitzgerald und Nina Simone widerspiegelt. Um die Integrität der Originale zu bewahren, achtete er außerdem besonders darauf, seine eigene Eleganz, Kraft und Präsenz respektvoll einzubringen.
Das Album beginnt der Sänger passend mit einer ausgelassenen und brillanten Interpretation von Sinatras “Luck Be A Lady”. Die jazzigen Bläser und das kraftvoll swingende Klavier lassen seine Stimme geradezu aufblühen. Später dient ihm die delikate Orchestrierung von “It Was A Very Good Year” als perfekte Kulisse, um einfühlsam über die in dem zeitlosen Songtext beschriebenen Liebschaften des Lebens und das Alter zu reflektieren. Für die Aufnahme von Duke Ellingtons “I’m Beginning To See The Light”, mit dem Ella Fitzgerald und die Ink Spots 1945 einen Hit landeten, lud Seal als Gesangspartner die fabelhaften Puppini Sisters ein.
Mit Liedern wie dem magisch fesselnden “I Put A Spell On You” und dem sehnsuchtsvoll romantischen “Autumn Leaves” erweckt Seal auf seine eigene, unwiderstehliche Art und Weise das Klassiker-Songbook zu neuem Leben. Aber er beschränkt sich nicht nur auf “Standards”. Da Weihnachten fast schon vor der Tür steht, hat er sich auch gleich ein paar Weihnachtsklassiker vorgeknöpft und ihnen einen persönlichen Touch gegeben: namentlich Jule Styne und Sammy Cahns “Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!” und Mel Tormés “The Christmas Song (Chestnuts Roasting On An Open Fire)”. Das eine Stück, interpunktiert von seinen unverwechselbaren Kadenzen, lebt von dem jazzigen Klavier, während das andere uns wie ein knisterndes Feuer im offenen Kamin am Weihnachtsabend aufwärmt. Auf “Standards” offenbart Seal die ganze Bandbreite seiner Stimme wie nie zuvor.
Mit “Standards” setzt Seal eine Tradition von legendären Aufnahmen fort, die er Anfang der 1990er Jahre begann, als er mit dem selbstgeschriebenen Song “Crazy” und Adamskis “Killer” riesige globale Hits landete. Nach seinem atemberaubenden Debütalbum wurde er 1992 als “bester britischer Sänger” mit dem renommierten BRIT Award ausgezeichnet. Für die unter die Haut gehende Soul-Ballade “Kiss From A Rose”, die auch den Soundtrack des Kino-Hits “Batman Forever” veredelte, erhielt Seal 1996 drei Grammys. Für sein letztes Album “7” ging Seal, mittlerweile ein etablierter Superstar mit weltweit über 30 Millionen verkauften Alben, 2015 einmal mehr mit dem legendären Produzenten Trevor Horn ins Studio, der schon die ersten vier Alben des Sängers produziert hatte.
Mit “Standards” festigt Seal seinen Ruf, einer der besten Sänger der Gegenwart zu sein. Denn es gelingt ihm tatsächlich, diesen Songs, die eine Generation nach der anderen definiert haben, seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Es sind zeitlose Lieder, die wie gemacht sind für seine zeitlose Stimme.
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Quelle: Decca Records (Universal Music)