Anselm ist Botaniker und leidenschaftlicher Orchideenforscher. Mitte des 19. Jahrhunderts begibt er sich auf eine Expedition nach Madagaskar. Dort findet er nicht nur die schönste Orchidee der Welt, sondern Erfüllung, die aber nur von kurzer Dauer ist. Auf dem Schiff zurück in die Heimat verrückt sich etwas in Anselm: Aus seiner Schulter wächst eine Orchidee. Zu Hause angekommen, bringen ihn seine Eltern in eine Nervenheilanstalt, wo er sich bald wieder erholt. Seiner wissenschaftlichen Laufbahn scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die Zeit arbeitet gegen ihn: Die politischen Umbrüche verändern sein Umfeld. Die wissenschaftlichen Neuerungen durch Darwin stellen seine Theorien auf den Kopf. Und die überstürzte Reise nach China bringt Ungeahntes zutage.
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Exotisch, zart und geheimnisvoll – Orchideen üben einen besonderen Zauber auf uns Europäer aus. So auch in Verena Stauffers Debütroman „Orchis“ (Kremayr & Scheriau, März 2018). Wir begleiten den leidenschaftlichen Botaniker Anselm auf seiner Expedition durch das Madagaskar des 19. Jahrhunderts, wo er sich fiebrig vor Eifer ins bisher unentdeckte Pflanzenparadies stürzt und versucht, möglichst viel vom Dschungel nach Europa zu transportieren. Doch die strapaziöse Reise hinterlässt Spuren bei Anselm, der nach der Überfahrt davon überzeugt ist, dass ihm eine Orchidee aus der Schulter wächst…
Der Roman besticht nicht nur durch die sinnlichen Beschreibungen des historischen Madagaskars, sondern führt seine Leserschaft in die Abgründe der menschlichen Psyche. Verena Stauffer beweist ein besonderes Gespür für die Wahrnehmungen und Empfindungen ihrer Figuren. Sie verknüpft ihre Geschichte mit historischen Fakten und Personen.
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Quelle: Kremayr & Scheriau