Gilbert O’Sullivans originelle Mischung aus musikalischer Handwerkskunst, cleverem Wortspiel, thematischem Scharfsinn und surrealistischem Humor, hat ihn weltweit zu einem der größten und etabliertesten Musiker aus dem Singer-Songwriter Umfeld gemacht. Mit seinem einmaligen Sound bewegt O’Sullivan sich seit Jahrzehnten erfolgreich über das Parkett der internationalen Musikwelt. Seine Gabe als Songschreiber hat bereits zahlreiche Musiktrends, weltweite Plattenerfolge, den Beifall der Kritiker Gerichtsverfahren und seinen gelegentlichen Hang zur Zurückgezogenheit überdauert und überwunden. Er wird von vielen Musikgrößen aus dem Musikgeschäft gefeiert und als Inspiration genannt, darunter Morrissey, Paul Weller, Difford & Tilbrook und Neil Diamond. Man könnte Gilbert O’Sullivan auch als unseren eigenen Randy Newman oder Harry Nilsson bezeichnen. Einer seiner kompetentesten Befürworter ist wohl Ethan Johns (Ryan Adams, Laura Marling, Kings of Leon, Ray LaMontagne und Paul McCartney), der sein neues Album Gilbert O’Sullivan produziert hat. „Ich bin seit Jahren ein Fan von Gilbert“, sagt er. „Er ist ein echtes Original.“
Das 19. Studioalbum von Gilbert hat in gewisser Weise eine ganz ähnliche Atmosphäre wie sein Debütalbum Himself aus dem Jahr 1971, mit dessen poetischem und eindringlichem Track Nothing Rhymed er seinen ersten Hit und großen Durchbruch erzielte. Die organische Stimmung auf dem neuen Album, die beinahe einer Liveatmosphäre gleicht, wurde von Ethan gefördert und die Songs werden von O’Sullivans bewegenden Melodien und ironischen Einsichten getragen.
Das Album wurde in mehreren lockeren Sessions auf analogem Equipment in den Forbisher Drive Studios von O’Sullivan auf Jersey aufgenommen. Die Musiker dafür hat Ethan persönlich ausgewählt. Zur Band gehörten der Gitarrist Paul Stacey (Oasis, Finn Brothers), der Bassist Nick Pini (Ethan Johns’ The Black Eyed Dogs), der Schlagzeuger Jeremy Stacey (Noel Gallaghers High Flying Birds, The Waterboys), Stephanie Jean (Hammondorgel, Fender Rhodes, Mellotron, Cembalo) und O’Sullivan (Gesang und Klavier). Hinzu kommen Gastauftritte von mehreren fantastischen Musikern: Andy Fairweather Low (Gitarre), Chas Hodges (Klavier) und Geraint Watkins (Klavier – Van Morrison, Nick Lowe).
Das Ergebnis ist ein Album mit einer Auswahl der erlesensten Songs, die Gilbert je geschrieben und aufgenommen hat. Titel mit melancholischem Charme wie At The End Of The Day oder I’ll Never Love Again wechseln sich ab mit lebhaft-beschwingten Tracks wie Penny Drops, What Is It About My Girl und Ethans Lieblingsstück, dem ausgelassenen This Riff. Neben dem Sinnieren über das Altern und die Sterblichkeit gibt es natürlich auch spritzig-witzige Anflüge, die Gilbert auf seine Schwäche für Spike Milligan zurückführt.
Einer der herausragendsten Titel auf dem Album ist die erste Single Where Did You Go To?. Mit Gilberts surrealem Wortspiel und der Hammondorgel im Vordergrund, wäre dieses Stück auch auf Bob Dylans prägendem Album Like A Rolling Stone nicht fehl am Platz.
Das Herzstück des Albums, Dansette Dreams And 45s, ist zwar eher nostalgisch, doch Gilberts gewandte zeitkritische Beobachtungen der heutigen Welt sind so scharfsinnig und komisch wie gewohnt. Die letzten beiden Songs auf dem Album, The Mind Boggles und For The Record, sind ernsthaften Themen gewidmet und beziehen sich auf Donald Trump und Obdachlosigkeit.
„Für mich bedeutet Erfolg, einen guten Song zu schreiben“, so Gilbert. „Wenn ich damit zufrieden bin, ist das für mich ein magisches Erlebnis. Diese Begeisterung verspüre ich noch heute.“
Auf seinem neuen Album zeigt sich Gilbert O’Sullivan gewohnt lebhaft und authentisch. Das Werk könnte den großen Singer-Songwriter einer neue Generation an Musikliebhabern näher bringen.
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Quelle: BMG