„Man könnte sie naiv nennen. Oder einfach kompromisslos. Pamela Méndez war 2011 in aller Munde, ihr erstes Album I Will Be Loved wurde herumgereicht, besprochen, geliebt“ schreibt die Berner Zeitung über die Schweizer Musikerin Pamela Méndez. Nun sind (fast) acht Jahre vergangen und nach vielen radikalen Entscheidungen veröffentlicht Pamela ihr Nachfolgealbum Time im Februar 2019 nach ihren ganz eigenen Regeln.
Es ist ein Art-Pop-Album, sowohl zeitgenössisch wie tiefgründig, tanzbar wie konfrontativ und vor allem lustvoll – oder wie Der Bund schrieb: „nie anbiedernd und doch direkt ins Herz zielend“. Dabei besitzt Pamela diese besonders ausdrucksstarke Stimme, deren Anziehungskraft der Hörer sich nur schwer entziehen kann. „Als Deep Pop wird Méndez’ Musik ausgewiesen. Gar keine schlechte Etikette, so Der Bund in einer Vorabkritik zum Album, „[d]enn das Kraftfeld ist hier breit: zwischen radiotauglich, Radiokiller und Radiohead.“
Auf dem Album wird Pamela Méndez‘ eindringlich gereifte Stimme von Nicolas Stockers grenzenlosem Schlagzeugspiel, Luzius Schulers Welten eröffnenden Synthesizerklängen und Adrien Guernes unausweichlichem Groove begleitet.
In ihren Texten hinterfragt Pamela Méndez auf konstruktiv dekonstruierende Weise Gesellschaftliches ohne aber mit dem Finger zu zeigen. Hoffnungslos in das Leben verschossen, wird Pamela stets von der Frage begleitet, was denn die Voraussetzungen für eine nicht-ausbeuterische Gesellschaft wären. Auf der Suche nach den Antworten brechen inhaltlich wie auch musikalisch immer wieder sehr intime aber auch abstrakte Räume auf. So haben es nur die Songs aus Pamelas Repertoire auf das Album geschafft, die auch nach jahrelangem Lagern und Reifen nach Pamelas Empfinden und in Zeiten von Konsum- und Produktionswahn noch einen „Wahrheitsgehalt“ hatten. Denn was man liebt, betrachtet man lange.
Zeit spielte auch beim Entstehungsprozess von Pamelas erstem Album als unabhängige Künstlerin eine große Rolle. Entstanden ist eine sowohl eigenständige wie eigenwillige Klangwelt mit viel Liebe zum Detail. Durch die enge Verflechtung von Text und Arrangement entstand ein organisches Soundbild. Oder wie es der mit einem Grammy ausgezeichnete Produzent David Odlum zu sagen pflegt: 3D-Musik.
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Quelle: recordJet