Experience Hendrix L.L.C. und Legacy Recordings, die Katalogabteilung von Sony Music Entertainment, feiern das 50-jährige Erscheinen von „Electric Ladyland“ und veröffentlichen am 09. November das bahnbrechende Album als überarbeitetes und erweitertes Deluxe-Boxset.
Diese Edition wird als 3CD/1Blu-ray-Set sowie als 6 LP/1Blu-ray-Set erscheinen. Dabei enthalten beide Packages das Original-Doppel-Album „Electric Ladyland“, das von Bernie Grundman anhand der Original-Analog-Tapes reremastert wurde. Für das LP-Set verwendete Grundman das analoge Tonband des Originals zur direkten Übertragung auf Vinyl, um die Authentizität des Sounds zu gewährleisten. Auch auf Demos und Outtakes muss der Fan nicht verzichten. Sie finden sich auf der Scheibe „Electric Ladyland: The Early Takes“, die dem Set ebenfalls beiliegt.
Auf der Blu-ray-Disc wartet ein 5.1 Surround Mix des kompletten Albums auf den Hörer, der von Hendrix‘ Toningenieur Eddie Kramer stammt. Dank ihm präsentieren sich die Original Stereo-Mixes jetzt in unkomprimiertem 24 bit/96 kHz High Resolution Audio – noch nie lag eine Hendrix-LP in dieser Tonqualität vor.
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Als besondere Zugabe findet sich auf der dieser Disc die hochgelobte Doku „At Last… The Beginning: The Making of Electric Ladyland”. Ein weiterer exklusiver Bestandteil des Sets ist “Jimi Hendrix Experience: Live At the Hollywood Bowl 9/14/68”. Diese unveröffentlichte Aufnahme aus der offiziellen Bootleg-Serie von Dagger Records zeigt die Band und ihr begeistertes Publikum bei einem Konzert, das wenige Wochen vor der Veröffentlichung von „Electric Ladyland“ stattfand.
Eddie Kramer, Toningenieur sämtlicher Alben, die Hendrix zu Lebzeiten aufnahm und verantwortlicher Produzent/Koproduzent bei fast allen posthumen Veröffentlichungen, sagt über seine Neubearbeitung: “Ich habe immer davon geträumt, `Electric Ladyland´ im 5.1. Surround Sound abzumischen. Diese Technik war für mich das perfekte Transportmittel für das abenteuerliche Zeug, an dem wir uns 1968 versucht haben. Als wir den ersten Surround-Mix von ‘Voodoo Chile (Slight Return)’ fertig gestellt hatten, war die Spannung förmlich greifbar. Es war eine überwältigende Experience – das Wortspiel passt hier perfekt. ‘Voodoo Chile‘ war unser Testsong für das neue Projekt und als ich ihn hörte, fühlte ich mich zurückversetzt in die Zeit, als Jimi und ich das Stereo-Album abmischten und uns über unsere Versuche amüsierten, den ´unfassbaren”Sound´ zu finden.“
Das neue Artwork des Covers – ein Foto von Linda (McCartney) Eastman, das die Band und eine Gruppe von Kindern im New Yorker Central Park an der Alice in Wonderland-Statue zeigt, hatte Hendrix ursprünglich für das Album ausgewählt. Die Aufnahme wurde auch – allerdings in schwarz-weiß – auf die Innenseite der US-Version (Reprise Records) gedruckt. Auf der UK-Version allerdings, die auf Track Records erschien, fehlt das Bild komplett. Stattdessen ist hier das Gatefold-Foto mit den 19 nackten Damen zu sehen, das Hendrix komplett ablehnte. Nun endlich sieht das Albumcover so aus, wie es sich der Gitarrist eigentlich vorgestellt hatte.
„Electric Ladyland“ war das dritte Album der Jimi Hendrix Experience und zugleich das letzte Studioalbum, dessen Veröffentlichung der Superstar noch erlebte. Es demonstriert, wie akribisch er an jeder Facette seines Werks arbeitete. In seinem Essay, das im großformatigen Booklet (30*30 cm) des Boxsets nachzulesen ist, schreibt der Rolling Stone-Redakteur David Fricke über „Electric Ladyland“: “Hier erlebt man, wie ein Gitarrist auf dem Höhepunkt seines Schaffens das Studio als kompositorisches und narratives Mittel nutzt.”
„Electric Ladyland“ wurde am 16. Oktober 1968 veröffentlicht. Auf dem Album finden sich legendäre Titel wie z um Beispiel “All Along The Watchtower”, “Voodoo Chile (Slight Return)”, “Crosstown Traffic” oder “Burning of the Midnight Lamp”. Hendrix-Kenner bezeichnen das Album als das ausgereifteste und geschlossenste Werk in der gesamten Karriere des Künstlers. Es ist die einzige LP aus seinem Oeuvre, die es auf die Pole Position der Billboard-Charts schaffte, ein grandioses abschließendes Werk der Band, das unterstreicht, wie ambitioniert Hendrix als Sänger, Songwriter, Gitarrist und Produzent war. Das Album ist bis heute das meistverkaufte des Künstlers außerhalb den Vereinigten Staaten und übertrifft damit sogar sein wegweisendes Debüt „Are You Experienced“.
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Nach seiner Trennung von Chas Chandler fungierte Jimi Hendrix bei den Aufnahmen zu Electric Ladyland erstmals auch als Produzent. Chandler, ehemaliges Bandmitglied der Animals, hatte Hendrix in New York entdeckt und nach England gebracht. Er war als Jimis Manager tätig, hatte die ersten beiden Experience-Alben produziert und dank ihm waren neue Musiker zur Band gestoßen, um sie bei der Studioarbeit zu unterstützen: Steve Winwood, Chris Wood und Dave Mason von Traffic, Jack Casady von Jefferson Airplane (er spielt Bass auf “Voodoo Chile”) und auch der Drummer Buddy Miles, der später in Hendrix Band of Gypsys spielen sollte (zu hören auf “Rainy Day, Dream Away” und “Still Raining, Still Dreaming”). Als sich Spannungen zwischen Hendrix und seinem Bassisten Noel Redding häuften, entschied sich Jimi dazu, bei den meisten Songs auch dessen Part am Viersaiter zu übernehmen. Einer dieser Tracks war das Dylan-Cover “All Along the Watchtower”, die einzige Single, mit der Hendrix die Billboard Top 20 erreichen konnte. Diese Version gilt als eine der besten Song-Neufassungen der Musikhistorie und Dylan selbst erwies Jimis Cover bei einem Konzert im Jahr 1974 eine grandiose Hommage.
„Electric Ladyland: The Early Takes“ präsentiert die 1968 von Hendrix auf einer TEAC Bandmaschine mitgeschittenen Songideen und frühe Aufnahmen aus dem Sound Center und dem Record Plant in New York. Dazu kommen bislang unveröffentlichte Versionen von “Angel Caterina” und “Little Miss Strange” sowie Gastauftritte von Buddy Miles und Stephen Stills. Auf “Long Hot Summer” wird Hendrix von Mitch Mitchell und Al Kooper am Piano begleitet. Und was hier noch unter “At Last . . . the Beginning” läuft, wurde in einer späteren Version zu “…And the Gods Made Love.”
Unter Jimis Demos, die er im März 1968 im Drake Hotel in Manhattan aufnahm, finden sich Versionen von Klassikern wie “Voodoo Chile” and “Gypsy Eyes” sowie faszinierende Rohfassungen von “Angel” and “My Friend”, die es trotz ihrer Qualität nicht auf das Album schafften.
Das unveröffentlichte Live-Album Jimi Hendrix Experience: „Live At the Hollywood Bowl 9/14/68“ aus der offiziellen “Bootleg”-Serie von Experience Hendrix dokumentiert das triumphale Konzert der Band, wenige Tage vor dem Release von „Electric Ladyland“. Der erst kürzlich entdeckte Zweispur-Mitschnitt fängt die Energie des Publikums perfekt ein. Es ist, als wäre man mittendrin, wenn die Menge durchdreht und in das Reflexionsbecken springt, das Sitzreihen und Bühne trennt.
Die Doku „At Last… The Beginning: The Making of Electric Ladyland“ erzählt von der Entstehung des legendären Doppel-Albums. Einige von Jimis Weggefährten kommen hier zu Wort und erinnern sich an ihn und das Projekt. Darunter JHE-Bassist Noel Redding, Drummer Mitch Mitchell, Manager Chas Chandler, Buddy Miles, Jack Casady, Steve Winwood, Dave Mason und andere an der Entstehung von „Electric Ladyland“ Beteiligte.
Highlights des Films sind die Szenen mit Eddie Kramer, der die von Hendrix, Mitlchell und Redding bei der Aufnahme verwendete Technik erörtert und dabei als Anschauungsmaterial eine der Original-Multitrack-Tapes abspielt. „At Last… The Beginning: The Making of Electric Ladyland” erzählt die ganze Story.
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Das Boxset wird von einem farbigen, 48-seitigen Booklet mit Essays des Musikkritikers David Fricke und des Produzenten John McDermott abgerundet. Außerdem findet der Fan hier Ausschnitte aus Jimis Notizbuch: handgeschriebene Songtexte, Gedichte, aber auch Anweisungen an die damalige Plattenfirma, die das Album betreffen. Hinzu kommen interne Memos des damaligen Labels und alternatives Artwork. Die nie zuvor gezeigten Fotos im Booklet wurden unter anderem von Eddie Kramer während der Aufnahmesessions geschossen.
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Quelle: Sony Music | Promoteam Schmitt & Rauch