„Dieser Song hat viele Leben,“ so Sheryl Crow selbst über „Redemption Day,“ einem Duett mit dem verstorbenen Johnny Cash, das gleichzeitig auch der erste Release ihres kommenden Albums ist. „Daraus haben sich für mich einige spannende und interessante Möglichkeiten ergeben.„
Crow schrieb „Redemption Day“ bereits im Jahr 1996 nach einem Besuch in Bosnien mit der damaligen First Lady Hillary Clinton. „Ich war bis zu diesem Zeitpunkt noch niemals zuvor auch nur in der Nähe eines ehemaligen Kriegsgebiets gewesen“ sagt sie. „Wir besuchten verschiedene Militärstützpunkte, spielten für die dort stationierten Truppen und haben ihre Familien getroffen.“
Als sie nach Hause zurückkehrte, waren die Nachrichten voll mit dem andauernden Völkermord in Rwanda. „Es war sehr verwirrend,“ so Crow. „Wir hatten alle Ressourcen in Bosnien und ich musste die ganze Zeit daran denken, warum und wie entschieden wird, wo man sich einmischt. Ist es der Wunsch nach Kontrolle, die Gier nach Öl – oder was ist es?“ So habe ich beschlossen einen Song zu schreiben („Eigentlich wollte ich über die Trennung von meinem Freund schreiben,“ sagt sie), daraus wurde dann „eine Hassrede irgendwo tief aus meinem Inneren“ um die Motivation und Maschinerie von Krieg zu hinterfragen. Sie nahm diesen Song 1996 dann auf ihr Grammy-Dreifach-Platin-Album mit dem Titel „Sheryl Crow“.
Im Jahr 2003 sang Crow auf June Carter Cashs Trauerfeier, kurz danach erhielt sie einen Anruf von einem von Johnny Cashs Schwiegersöhnen, der ihr erzählte, dass er den Song „Redemption Day“ Johnny Cash vorgespielt hat und, dass der ‚Man in Black‘ nun gerne mit ihr darüber sprechen würde. „Er stellte mir ganz viele Fragen über einzelne Stellen des Songs und was ich damit sagen wollte,“ so Crow. „Er wollte nicht seine Stimme dazu beisteuern, ohne wirklich dahinter zu stehen zu können.“
Cash nahm den Song auf und erzählte Crow, dass er das Gefühl hat, dass dies einer der Eckpfeiler seines nächsten Albums sein wird, aber diese Version wurde dann erst 2010 auf „American VI: Ain’t No Grave album“ veröffentlicht. Als Crow 2014 auf Tour war, performte sie „Redemption Day“ als Duett zusammen mit Cashs Aufnahme während er selbst im Hintergrund auf die Bühne projiziert wurde, was sie auch dazu inspirierte den Song neu aufzunehmen und Cashs Stimme neu zu arrangieren.
Das Video zu „Redemption Day,“ unter der Regie von Sean Silva, enthält neben Footage von Cash, Szenen eines Kindes, das sich mit dem Lauf unserer Geschichte beschäftigt, mit der ganzen Bandbreite an Tragödien und Triumphen. „Als Mutter von zwei Kindern,“ so Crow, „bin ich mir bewusst, wie die Kinder dabei zusehen müssen wie wir agieren und ihre Zukunft formen. Sie sind gerade in der heutigen Zeit vielen visuellen Reizen ausgesetzt. Und es ist unmöglich sie vor der harten Realität abzuschirmen. Wenn wir die Welt mit Kinderaugen sehen würden, würden wir andere Entscheidungen treffen.“
Dass sie Johnny Cash in dieses Projekt mit seinen Songs involviert, zusammen mit Freunden wie Keith Richards bis hin zu Stevie Nicks und St. Vincent, bedeutet für Sheryl Crow weitaus mehr als den Sound und die Erinnerung an eine der größten Ikonen Amerikas wiederaufleben zu lassen. „Mit allem, was in unserer Nation gerade passiert und wie katastrophal sich gerade alles entwickelt, gibt uns Johnnys Stimme Hoffnung,“ sagt sie. „Da ich weiß, wie er über diesen Song dachte, bin ich mir ziemlich sicher, dass er einiges dazu sagen könnte, was gerade passiert und wie sich alles entwickelt. Wo immer er auch jetzt ist, ich hoffe, er ist stolz, dass er Teil davon ist – ich kann auf jeden Fall durch den Song seine Anwesenheit spüren.“
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Quelle: Universal Music