„Manche Träume noch vor mir/manche Träume gelebt/immer alles gegeben“, heißt es im Titelsong des neuen Albums „Ich feier’ die Zeit“, mit dem Patrick Lindner im Sommer 2019 drei erfolgreiche Jahrzehnte besiegelt. Bezeichnend dabei: dass er sich musikalisch auch dieses Mal neu erfindet. Er hat das schon häufiger getan: Stillstand war nie eine Option. Stattdessen hat Lindner den eigenen Sound über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt, immer wieder auf sein Gespür für den Zeitgeist vertraut, auch die eigenen Wurzeln stets im Blick behalten. Zwischen dem zweiten Platz beim Grand Prix der Volksmusik 1989 und seinen elektrisiert-tanzbaren Songs des Jubiläumsjahres 2019 liegen Welten – und doch ist seine Handschrift in beiden Fällen unverkennbar.
Gründe zum Feiern hatte Patrick Lindner auch vor diesem großen Jubiläum reichlich: Drei Platinschallplatten, sechs goldene, dazu fünf Goldene Stimmgabeln und vier Erstplatzierungen in der ZDF-Hitparade sprechen für sich. Dass er obendrein selbst einen Bambi in Empfang nehmen durfte, wohlgemerkt als einziger Künstler seines Fachs, unterstreicht seine Ausnahmestellung in der deutschsprachigen Entertainmentlandschaft. Kombiniert mit seinen Erfolgen als Moderator, der auf gleich drei Dutzend eigene TV-Shows bei ZDF und ARD zurückblicken kann (unter anderem „So ein Tag mit guten Freunden“, „Patrick Lindner persönlich“, „Patrick Lindner Show“), Primetime-Schauspieler („Das Traumschiff“, „SOKO 5113“), Koch und Buchautor, zählt der 1960 geborene Münchner seit geraumer Zeit zu den wenigen ganz, ganz großen Allround-Stars im deutschen Showgeschäft.
Die Grundlagen dafür legte Patrick Lindner bereits in jungen Jahren: Er nahm Klavier- und Gitarrenunterricht, flankiert von Schauspielstunden. Nach der Schule machte er zunächst seine Ausbildung zum Koch und war danach in verschiedenen Hotelküchen tätig – ohne zu wissen, dass ihm diese Fertigkeiten Jahrzehnte später Erstplatzierungen bei Shows wie „The Taste“ bescheren sollten –, entschied sich dann aber doch für die Musik. Die ersten Jahre konzentrierte er sich auf volkstümlichen Schlager und räumte damit auf Anhieb alles ab: Auf den Grand-Prix-Titel „Die kloane Tür zum Paradies“ folgten etliche weitere Hits dieser Art (unter anderem vom Erfolgsalbum „Eine Handvoll Herzlichkeit“).
In den späten Neunzigern wandte sich Lindner dann dem modernen Schlager zu und feierte mit Titeln wie „Ein bisschen Sonne, ein bisschen Regen“ auch beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1999 Erfolge. Nachdem er in der TV-Show „Teufels Küche“ 2006 als Sieger hervorgegangen war, startete der Bayer mit dem Album „Schenk Dir den Tag“ (2010) erfolgreich ins aktuelle Jahrzehnt und läutete 2012 während seiner gefeierten „Let’s Dance“-Auftritte eine weitere Phase seines musikalischen Schaffens ein, als er mit „Schenk mir Deinen Talisman“ erstmals in Richtung Popschlager aufbrach. Seit 2013 bei seinem heutigen Label TELAMO unter Vertrag, sollte er zuletzt wieder regelmäßig die deutschen Albumcharts aufmischen: Auf „Nur mit deiner Liebe“ (2014) folgten u.a. „Mittenrein ins Glück“ (Platz 60) sowie der Top-40-Longplayer „Leb dein Leben“ aus dem Jahr 2018.
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Seit Mitte des Jahrzehnts auch als Schirmherr der von ihm selbst ins Leben gerufenen Patrick-Lindner-Stiftung aktiv – einer gemeinnützigen Organisation, die jungen Menschen in der Selbstfindungsphase unter die Arme greift und sich u.a. für die Gleichstellung der LGBT-Gruppen stark macht –, gab der Sänger erst 2015 ein eindrucksvolles Debüt als Operetten-Star: Er übernahm die Kaiser-Rolle in der Bühnenproduktion „Im weißen Rössl“ (Ralph Benatzky) und sorgte Abend für Abend für Standing Ovations. Nachdem der Publikumsliebling im Folgejahr auch in der „Fledermaus“ glänzen durfte, wurde er 2017 mit einem ganz anderen Preis ausgezeichnet – dieses Mal für sein soziales Engagement: Lindner bekam vom Verein Kinderlachen e.V. den KIND-Award für seinen Einsatz für das Wohl der Jüngsten verliehen.
Zum großen Jubiläum serviert Patrick Lindner seinen Fans nun den Soundtrack zur Popschlager-Party des Jahres – auf dem Jubiläumsalbum „Ich feier’ die Zeit“. Der Titel trifft es in der Tat: Dass er mit den neuen Songs „die Zeit feiert“, hört man immer wieder im Verlauf des Longplayers, und oftmals ist es fast unmöglich, sich dem Sog in Richtung Tanzfläche zu entziehen. Typisch für Lindner ist dabei, dass er seinen Sound auch dieses Mal konsequent weiterdenkt, ein echtes Update liefert: So tanzbar, so ausgelassen, so zeitgenössisch klang er noch nie. Gleichwohl haben neben Album-Producer Tommy Mustac auch ein paar angestammte Kreativpartner an der Entstehung mitgewirkt: Duett-Partnerin Nicki ist z.B. ein zweites Mal dabei, Irma Holder steuert einen brandneuen Songtext bei; dazu gibt es ausgewählte Neuinterpretationen von Jean-Frankfurter-Klassikern aus dem eigenen Backkatalog…
Und noch eine Sache darf als bezeichnend gelten: Dass Patrick Lindner schon während der musikalischen Jubiläumsparty seinen Blick nach vorne, in die Zukunft richtet. Auch das hat er schon immer getan. Sein Ausblick: „Da sind noch so viele Lieder in mir drin/so viele durchgeknallte Ideen/ihr werdet schon sehen!“
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Quelle: Telamo