– 45 Jahre, gebündelt in 45 Minuten. –
Das fasst Songs of Loss, das Debütalbum von A Permanent Shadow, ziemlich gut zusammen. Der Bandname ist zugleich eine Referenz auf die vom Sonnenlicht unberührten Bereiche des Mondes, die Folgen eines Atomunglücks sowie Merkmale auf der menschlichen Haut. Für den 45-jährigen Sänger und Gründer der Band, CP Fletcher, steht der Name für Melancholie, Nostalgie und andere, düstere Empfindungen des menschlichen Lebens.
Die zehn Songs des Albums nehmen uns mit auf eine musikalische Reise durch das Leben ihres Schöpfers. Textlich porträtiert die Platte das Leben von Persönlichkeiten, die den Autoren auf unterschiedlichste Weise inspiriert haben. Manche stehen ihm sehr nah, manche sind Familie, andere fiktiv.
CP schlüpft für jeden Song in eine andere Rolle. Der Song Darkness wurde zum Beispiel aus dem Blickwinkel einer Mutter geschrieben, die in eine Tragödie verwickelt ist, während Let Me In die verzweifelten Versuche eines älteren Mannes, eine frühere Partnerin zurück zu gewinnen, behandelt. Unbekümmert ist dieses Album nicht, obwohl es darauf auch Hoffnungsschimmer gibt, so wie der „Carpe Fucking Diem“-Song Now.
Einzige Konstante bei A Permanent Shadow ist CP Fletcher, der sich für die Aufnahmen mit einer wechselnden Besetzung an Musikern und Produzenten umgeben hat. Als Schlagzeuger in einer Folge nicht-erfolgreicher Bands, hatte er irgendwann keine Lust mehr, sich die Rücken seiner Bandkollegen anzuschauen. CP wollte nicht länger auf den musikalischen Rücksitz verbannt sein, ohne wirklichen musikalischen Input geben zu können. Nach einer weiteren Phase in einer Band, die zu nichts führen sollte, entschied CP Fletcher: Genug ist genug!
Aus rudimentären musikalischen Ideen und Fragmenten schuf er ganze Songs. Manche von ihnen hatte er schon Jahrzehnte mit sich herum getragen. Andere wurden aus dem Stehgreif kreiert, nachdem er sich mit Albert Català zusammen getan hatte, einem klassisch ausgebildeten Pianisten, der CP half, die Demos in Form zu bringen. Das Album wurde über einen Zeitraum von mehreren Monaten vom Frühling bis zum Herbst 2018 in CPs Wahlheimat Barcelona aufgenommen. Die letzten Feinarbeiten im Studio übernahm der Produzent Valentín Nieto.
Erste Wege als Frontmann beschritt CP als er ein Lou Reed-Tributprojekt mit dem Namen The Magic and Loss Orchestra gründete. Seine Verehrung für den New Yorker Griesgram ist so groß, dass dieses Projekt durch eine Coverversion von Sword of Damocles auch bei A Permanent Shadow wieder auftaucht. Das Lied erschien ursprünglich auf Reeds Album Magic and Loss und ist in überarbeiteter Form auf Songs of Loss wieder zu finden. Das Album beinhaltet außerdem eine Lesung von See the Lights von Simple Minds, ebenfalls Helden von CP. Beides passt nahtlos in das Überthema des Albums: Verlust und Reflexion.
Apropos Helden: Eine Ode an CPs größten Helden David Bowie ist das Herzstück des Albums. Sailor betrachtet den Einfluss von Bowie, nicht nur auf CP, sondern auf Generationen von Misfits, sowie die Auswirkungen seines frühzeitigen Ablebens. Songs of Loss beklagt aber nicht nur den Verlust geliebter Menschen. Das Album erforscht auch Themen wie Glaubensverlust, die Angst vor Einsamkeit und nachlassende Gesundheit.
Und dann ist da die Musik: Eine Post-Punk / Synthie-Pop Mischung aus alt und neu, irgendwo zwischen Iggy Pop, Gary Numan, Yellow Magic Orchestra, Nine Inch Nails, Editors, Interpol und Franz Ferdinand.
„Songs from the heart. Songs of Loss by A Permanent Shadow.“
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Quelle: Guerilla Music GmbH