Craig (Jesse Metcalf) und Elise (Erika Christensen) führen ein glückliches Familienleben. Der größte Beitrag dazu ist ihr fünfjähriger Sohn Ben (Thomas Greenwood). Doch dann, an einem sonnigen Nachmittag, ist plötzlich alles vorbei: Als Craig den Jungen nur einen Moment lang allein lässt, wird er von einem unbekannten Mann gekidnappt. Die Polizei kann das Kind nur noch tot bergen – mit deutlichen Folterspuren am ganzen Körper. Craig und Elise sind zutiefst geschockt. Craig wird zudem von schlimmen Schuldgefühlen geplagt, die Elise ihm nicht nehmen kann. Im Gegenteil, sie kann ihrem Mann nicht verzeihen. Die Ehe droht zu zerbrechen. Dann endlich findet die Polizei Bens Mörder. Das Gericht verurteilt John Kozlowski (Bill Moseley) zu lebenslänglich, das heißt 25 Jahren Haft. In diesem Fall bedeutet das aber, dass der Killer bei guter Führung bereits nach zehn Jahren wieder freikommen könnte. Unfassbar für die trauernden Eltern. Sie wollen das Urteil nicht hinnehmen und beginnen eigene Pläne zu schmieden. Während des Gefangenentransportes entführen sie Kozlowski, um ihn so zu bestrafen, wie sie es für angemessen halten. Er soll so lange leiden, bis er begreift, was für einen Horror er der jungen Familie angetan hat. Doch schnell merken die beiden, dass sie sich das leichter vorgestellt haben, als es in Wirklichkeit ist…
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Sehen Sie mit „The Tortured – Das Gesetz der Vergeltung“ (2010) einen Selbstjustiz-Schocker, der unter die Haut geht. Kein Wunder, denn das Movie kommt aus dem Hause der Macher von „SAW“. Das bürgt für feinste Horror-Thriller-Qualität! Und so ist es dann auch. Nach dem Drehbuch von Marek Posival nimmt sich The Tortured dem Thema Rache nach einem gewaltsamen Kindermord an, in all seiner Vielschichtigkeit. Die zurückbleibenden Eltern machen all die Stadien des Verlusts durch: Leugnen, Schmerz, Verzweiflung, Fassungslosigkeit, Wut, Hass… Und sie entscheiden sich schließlich für einen von vielen möglichen Wegen aus der Lähmung heraus zu finden: Rache. Umstritten, diskussionswürdig, vielleicht sogar fragwürdig, aber eine nachvollziehbare Möglichkeit.
Dexter-Regisseur Robert Liebermann hat einen exzellenten wie auch expliziten Horror-Streifen kreiert. Er geizt weder mit detaillierten Foltereinlagen noch mit blutigen Splatter-Effekten. Da passt es ganz wunderbar, dass Vater Craig von Hause aus Arzt ist und mit seinem medizinischen Background genau weiß, was er wie lange machen kann, um seinen Patienten immer gerade noch so und möglichst qualvoll am Leben zu halten. All das gipfelt in einem fulminanten Schlussakt, in dem der Zuschauer noch einmal ordentlich gefordert wird.
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Quelle: New KSM