Um ein Haar wäre es ihr letztes musikalisches Statement gewesen – markiert nun aber einen Neubeginn: Sheppard aus Australien veröffentlichen diese Woche ihre brandneue Single „Die Young“!
Die Band aus Brisbane hatte zuletzt neben gefeierten Shows rund um den Globus auch an der australischen Vorauswahl zu Eurovision Song Contest 2019 teilgenommen (immerhin Platz 3!), nachdem ihr zweites Album direkt auf Platz 1 in ihrer Heimat gegangen war. (Hierzulande hatte das schon vor fünf Jahren veröffentlichte Debüt auf Anhieb die Top-30 aufgemischt). Als bei Leadsänger George Sheppard im Februar dann eine ernsthafte Erkrankung des Rachenraums festgestellt wurde, entschieden sich die Australier für eine Auszeit: Monate vergingen, bis sich der Sänger endlich einer OP unterziehen konnte. Viel Zeit, in denen Sheppard sehr viel über das Erreichte und ihre Ziele Gedanken machen konnten. Sänger George zog sich zwischenzeitlich sogar für zwei Wochen in die Berge zurück – für ein Silent Retreat.
Seine Schwester Amy Sheppard nutzte die Zeit für eine ganze andere Sache: Sie rief die globale #kissmyfatass-Kampagne für mehr Body-Positivity ins Leben. Die Alleingänge gingen in so unterschiedliche Richtungen, dass zwischenzeitlich nicht mal klar war, ob es überhaupt noch eine Zukunft für die Band geben konnte, die schon Mitte des Jahrzehnts mit „Geronimo“ auch die deutschen Top-3 überrollt hatte. „Wir fragten uns, was als nächstes passieren sollte: Mit uns als Individuen, mit der Band, auch für die Fans… und so schrieben wir ‘Die Young’ ursprünglich mit dem Hintergedanken, dass es der letzte Sheppard-Song sein würde. Ein Song, der davon handelt, jeden Tag zu genießen, jeden Tag so zu leben, als ob es der letzte wäre“, so George.
Im Sommer kam der harte Kern der Band – Amy, George, Jay Bovino – dann zusammen, um den gleichnamigen Song „Kiss My Fat Ass“ aufzunehmen. „Als wir dann schließlich doch wieder im Studio waren, um den Track aufzunehmen, war das etwas vollkommen Neues, alles lief super zwischen uns“, erzählt der Sänger weiter. „Man merkte sofort, dass jeder von uns auf seine Art reifer geworden und an irgendetwas gewachsen war. Es war ein bisschen wie ganz am Anfang, als wir an unserem ersten Album arbeiteten… und wie viel Spaß wir damals hatten, uns selbst musikalisch kennenzulernen!“
Die wichtigste Einsicht: Dass Sheppard als Band kein Korsett war – sondern ein Fundament, um gemeinsam kreativ zu sein. Ein gemeinsamer Nenner, der durch das Input der verschiedenen Mitglieder immer wieder anders aussehen kann. „Sheppard hat sich sehr verändert“, sagt er abschließend. „In den letzten acht Jahren ist einfach zu viel passiert, und wir stehen als Menschen und als Musiker heute an einem ganz anderen Punkt. Ich bin mir sicher, dass wir uns auch in Zukunft weiter verändern werden – aber es war toll zu sehen, dass der Kern dieser Band bis auf Weiteres keineswegs vorhat, andere Wege zu gehen. Letztlich ist mir klar geworden, dass es eben kein Schlusspunkt war für die Band, sondern bloß eine Umbruchsphase: Veränderung. Keine Ahnung, was als nächstes kommt, aber ich war schon lange nicht mehr so motiviert wie aktuell: Ich will unbedingt neue Musik machen.“
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Quelle: Universal Music