„Für mich ist ‚Myopia‘ ein Album über Vertrauen und Zweifel. Kannst du dir selbst vertrauen oder nicht? Kannst du deinem eigenen Urteil vertrauen? Kannst du darauf vertrauen, dass du das Richtige tust? Kannst du deinen Instinkten und deinen Gefühlen vertrauen? Oder sind deine Gefühle verzerrt?“ – Agnes Obel
Seit fast zehn Jahren zählt Agnes Obel zu den unabhängigen und eigenwilligen Künstlern der Gegenwartsmusik. Nun meldet sie sich mit einer neuen Arbeit zurück und veröffentlicht ihre Single „Island Of Doom“ aus dem mit Spannung erwarteten Album „Myopia“. „Myopia“ erscheint am 21. Februar 2020 bei Deutsche Grammophon.
Wie schon bei früheren Alben („Philharmonics“, „Aventine“ und „Citizen Of Glass“), die Agnes Obel im Alleingang in ihrem Berliner Studio schuf, zog sich die Musikerin auch für diese Arbeit in eine selbst auferlegte kreative Isolation zurück. Alle äußeren Einflüsse und Ablenkungen wollte sie ausblenden, während sie mit dem Schreiben, der Aufnahme und dem Abmischen beschäftigt war. „Sämtliche Alben, an denen ich gearbeitet habe, verlangten, dass ich eine Art Blase schaffe, in der sich alles nur noch um das Album dreht.“
„Für mich ist die Produktion fest verknüpft mit dem Text und der Geschichte hinter den Songs„, sagt sie. Und genau das macht ihre Musik so überzeugend – wie sich auf „Myopia“ zeigt. „Paradoxerweise muss ich meine eigene Myopie schaffen, um Musik zu machen.“ Obel experimentierte bei der Aufnahme mit Bearbeitungen und Verzerrungen, mit den Tonhöhen von Gesang, Streichern, Klavier, Celesta und Luthéal-Klavier. Dabei fand sie Wege, diese Elemente miteinander zu verschmelzen, sie zur Einheit werden zu lassen und sie so einzusetzen, dass man sich wohlfühlt bei dem Klang, den sie auf „Myopia“ hervorbringt.
Agnes Obels Musik kann oft einen Monolog von quasi dystopischen aktuellen Nachrichten kuratieren – er betrifft uns alle –, zugleich aber ist der Inhalt von „Island Of Doom“ sehr viel persönlicher. Die Künstlerin sagt: „Die Elemente des Songs sind tiefer gestimmtes Klavier, Cello-Pizzicato und Gesang, das Klangniveau der Chöre ist mal höher, mal tiefer… Wenn jemand stirbt, der dir nahesteht, ist es nach meiner Erfahrung einfach unmöglich zu begreifen, dass du nie wieder mit ihm sprechen oder ihn erreichen kannst, nie wieder. In vielerlei Hinsicht ist er immer am Leben, denn in deinem Bewusstsein hat sich nichts geändert, er ist immer noch da wie alle anderen, die du kennst.“
Das von Obels langjährigem Partner Alex Brüel Flagstad geschaffene Video setzt das Erlebnis und das Geheimnis von „Myopia“ – zu Deutsch „Kurzsichtigkeit“ – perfekt um. Agnes Obel geht im Frühjahr 2020 auf Europatournee und ist im April und Mai als Special Guest mit der Gruppe Dead Can Dance auf einer Tournee durch Nordamerika.
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Quelle: Deutsche Grammophon | Promotion Werft