„Baby, du siehst gut aus“, das war vor rund 10 Jahrenein gigantischer Clubhit einer inzwischen aufgelösten Mannheimer Indieband mit Namen Bakkushan. Die Band mag weg sein, was aber bleibt sind die Songs, und da kommen Die Draufgänger ins Spiel. Es ist nicht das erste Mal, dass sie ein treffsicheres Händchen beim Finden neuer Hits haben.
„Baby, du siehst gut aus“ hat auf unergründlichen Wegen zu ihnen in die Neonprovinz gefunden, und nun schicken sie ihn als ihre zweite Single aus dem kommenden Album ins Rennen, nachdem der einstige Rocksong natürlich auch einmal großzügig grün eingefärbt wurde. Vor einem Backdrop aus Akkordeon und Posaune duettieren sich Kathi und Albert durch den Song, der schon jetzt ein Draufgänger-Klassiker ist.
Schon eine gefühlte Ewigkeit lang sind Die Draufgänger auf Kurs, mit ihren rotzfrechen Interpretationen alles auf links zu drehen. Party ist ihr Business, und ihr Business floriert! Für das kommende Album lässt sich ruhig sagen: es rappelt weiterhin im Karton! Einen Kessel Grünes von 13 neuen Songs bescheren sie uns, und läuten damit die wilden Zwanziger des neuen Jahrtausends ein! Für diese Band gibt es kein richtig oder falsch, sie setzen im schlimmsten Fall alle Schachmatt, schliesslich haben sie mit Kathi auch die Dame im Spiel.
Und das bedeutet für ihre Konkurrenz lediglich eins: es ist vorbei, bye bye bye! Wobei es schwierig ist von Konkurrenz zu sprechen, denn sie machen einfach ihr ureigenes Ding. Kommt dort vielleicht der Rapper mit Hoodie aus dem Block, aus einer Welt vom ersten bis zum sechzehnten Stock, rettet hier der Superheld mit ganz anderen Goodies die Damenwelt in seine schöne heile Welt: das Repertoire reicht vom Jungbauernkalender, über Häcksler und Heu, Traktor und Hof, und schließlich hartes Geld, denn Landwirtschaft ist big business.
Mit ländlichem Charme halten Die Draufgänger den nervösen urbanen Mikrotrends den grünen Spiegel vor: um 11 rosa Elefanten zu sehen braucht es lediglich Berge und Wiesen, und keine stickigen Tanztempel. Das braucht man aber alles nicht so verbissen zu sehen, Die Draufgänger haben sich nicht aufgemacht, um gegen etwas anzutreten. Vielmehr ist ihre Vision der entspannten Neonprovinz einfach magnetisch für Abertausende: ihre Konzerte sind ausverkauft, die Hallen wachsen und wachsen, und das nicht nur in ihrer österreichischen Heimat. Auf Youtube & Spotify schrauben sich die Zahlen in Höhen so hoch wie die Berggipfel, die ihre grünen Wiesen umranden. Dass sie dabei die Volksmusik revolutionieren, das geschieht lediglich en passant, wie es der geneigte Wiener vielleicht konstatieren würde. Aber ob jetzt uncool das neue cool ist, darüber können sich andere den Kopf zerbrechen. Hier wird erstmal gefeiert und im Reige um den brennenden Stadl herum getanzt, nur dass Albert, Kathi, Rene, Robert und Rudi dabei eben geradezu absurd erfolgreich sind: über 13 Millionen Spotify Streams in knapp 80 Ländern, und das ist allein die Bilanz für 2019!
Auch unmöglich ist es ihnen bei der Songauswahl in die Karten zu schauen. „Es ist vorbei“ zitiert das Schweizer-Belgische Popduo „Pixie Paris“, „‚Eins Zwei Polizei“ des italienischen 90s Eurodanceprojekts „Mo-Do“ ist mal eben völlig übertrieben und den apokalyptischen Austro-Blues von Alf Poier haben sie zum Schunkel-Überhit umgemodelt. Alles alte Gags also? Nein, vielmehr sind Die Draufgänger als Garanten für Trara die jungen Wilden der Volksmusik, aber alles andere als grün hinter den Ohren. Ihr Überhit „Cordula Grün“ hat nach über 30 Millionen Klicks auf YouTube extra ein Makeover erfahren, und fehlt in der 2020-Version auf diesem Album ebensowenig wie eine andere alte Bekannte. Hier und da huscht eine gewisse Gina-Lisa durch die Songs, und fragt sich warum die Wives hier alle so happy sind.
Die Antwort liegt auf der Hand. Die Luft ist besser, die Parties wilder, und die Welt heiler. Wir wissen ja: Happy wife, happy life! Und je mehr man drüber nachdenkt, umso mehr merkt man dass man es hier mit großem Austro-Pop zu tun hat. Der rotzig-punkige Geist der durch dieses Album weht ist näher an Falcos und E.A.V.s anarchischer Leichtigkeit als an steifer Tradition. Ihr grüner Tribut an „Küss die Hand schöne Frau“ der Ersten Allgemeinen Verunsicherung bestätigt das. Wirklich, bei noch mehr Augenzwinkerei würde der John Deere wahrscheinlich im Graben landen.
Grün ist die Hoffnung, grün ist die Zukunft: ab dem 17.01.2020 wird ihr zweites Album „GRÜN“ überall erhältlich sein, und für die kommenden Jahre kann man im gesamten deutschsprachigen Raum damit rechnen, von einer gewaltigen grünen Welle überschwappt zu werden!
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Quelle: Electrola | Promotion Werft