SINGLE | Baby Queen „Buzzkill“ | ab sofort im Handel

Nachdem Baby Queen gerade erst mit ihrer neuen Single „Buzzkill“ bei Billboard, Clash & Co. für Vergleiche mit so unterschiedlichen Acts wie Billie Eilish, Charli XCX, Nirvana und Lily Allen gesorgt hatte, legt der „womöglich beste neue Pop-Act des Planeten“ (Popjustice) in dieser Woche das dazugehörige Video nach. Regie führte dabei das angesagte UK-Team Bedroom (Beabadoobee, The 1975, Sports Team), während Patricia Villirillo das passende Styling für die vielen Rollen der Sängerin übernahm.

Der Song handelt davon, voll deprimiert auf einer Party zu sein“, berichtet die in Südafrika geborene Sängerin und Multiinstrumentalistin über ihre zweite Single. „Es geht um dieses Gefühl, dass die eigenen Freunde einen für eine Spaßverderberin halten und dazu nötigen, diese Stimmung zu unterdrücken. Ich wollte im Video zeigen, wie man sich fühlt mit dieser Depression: Wie teilnahmslos man dabei ist… daher auch die Hände im Video, anstatt den gesamten Körper der anderen zu zeigen. Es geht darum, wie ich von diesen Händen manipuliert werde.

Styling und Requisiten seien dieses Mal besonders wichtig gewesen, erzählt die Sängerin weiter, deren farbenfroher Glitter-Look das Gegenteil von einer depressiven Stimmung suggeriert. „Ich dachte, wir würden in so einem kleinen weißen Raum drehen – und konnte es kaum glauben, wie groß die Produktion war, als ich den Drehort schließlich sah“, so Baby Queen über den Drehtag, an dem auch der mit Bedroom und Villirillo befreundete Matty Healy (The 1975) kurz vorbeischaute.

Wenige Tage nach dem Release wurde „Buzzkill“ bereits von Billboard („lässige Single… mit stadiongroßem Refrain“), DORK („Banger à la Charli XCX“), Clash Magazine („großartiger Mix aus Grunge und Pop“) und The Interns („wie Uffie, Lily Allen und Nirvana zugleich“) in höchsten Tönen gelobt. Ähnlich waren zuvor auch die Reaktionen zu ihrer Debütsingle „Internet Religion“ ausgefallen, die von BBC Radio 1 als „grandios zuckersüßer Grunge“ bezeichnet worden war.

Hinter dem Namen Baby Queen steckt die im südafrikanischen Durban aufgewachsene Bella Latham, die schon als Teenager nach London gezogen ist. Für Bella ist Baby Queen ein extrem persönliches Projekt: Sie begann die Arbeit unter dem Künstlernamen, nachdem sie sich in London immer wieder wie eine Außenseiterin gefühlt und zugleich verstanden hatte, dass sie mit den vermeintlich angesagten Fashion-Partys und den dort anzutreffenden Influencer-Scharen nichts anfangen konnte. Die Leere, die sie hinter dieser Welt aus Fake-Profilen und Ich-Obsessionen entdeckte, habe sie letztlich dazu bewegt, sich wieder ihrer ersten Leidenschaft zu widmen – der Musik. „Ich begann damit, echt ganz schön verbitterte Stücke über meine ersten Erfahrungen hier in London zu schreiben“, erzählt sie. „Wobei es auch darum ging, wie ich mich dadurch verändert hatte, was für eine Narzisstin ich dadurch geworden war. Ich war echt besessen von diesen Identitäten, die wir da im digitalen Raum kultivieren: Dieses bühnenreife Ich und dahinter das Backstage-Ich – wer man wirklich ist und wer man vorgibt zu sein…“ Das war die eigentliche Geburtsstunde von Baby Queen.

Irgendwann ging mir auf, dass ich auf düstere, komplexe Texte über so richtig schön gut gelaunten Akkordfolgen stehe“, berichtet die Multiinstrumentalistin über ihren „Soft Grunge“-Sound, der unbedingt „alles andere als clean“ sei, wie sie betont. Welche Facetten ihren Alt-Pop-Entwurf sonst noch ausmachen, wird sie noch in diesem Jahr auf ihrer kommenden Debüt-EP zeigen.
.

Quelle: Polydor