SINGLE | Marteria „Paradise Delay“ | ab heute

Erinnerst du dich? Dieser Moment, wenn die Bassline reinkickt. Deine Hände in der Luft, als müssten sie für immer dort bleiben. Die wirklich-nur-noch-eine-letzte Runde an der Bar. Der beste Döner der Welt, morgens um 6. Freund*innen fürs Leben, denen du nie wieder begegnen wirst. Du erinnerst dich, klar. Aber du bist dir nicht ganz sicher: Sind das echte Erinnerungen oder doch nur Szenen aus einer dieser Netflix-Serien, die du dir die ganze Zeit reinziehst? Die Welt hat sich verändert und die Zukunft ist inzwischen verdammt lang her. Aber ja, es gab mal eine Zeit, in der die Nacht nicht für Ausgangssperren da war, sondern dafür, dass was passiert. Dafür, das alles passieren kann. “Paradise Delay” ist eine Hommage an diesen ganz normalen Ausnahmezustand.

Für Marteria war die Nacht immer mehr als schnöder Eskapismus oder gar Entertainment. Die Eskalation ist essentiell für sein Tun, sein ganzes Wesen. “Es geht darum, etwas über dich selbst zu erfahren. Deine eigene Wahrheit zu suchen und auch zu erschaffen.” Der Song “Paradise Delay” handelt von dieser Wahrheit: von perfekten Momenten und den Abgründen im Toilettenspiegel. Von dreinulldrei Tage wach auf der Achtnullachterbahn. Von all den Dingen, die nur passieren, bis die Wolken wieder lila sind.

Rave und Randale. Euphorie und Endzeit. Lostness und Liebe. In der Nacht liegen das vermeintlich Gute und das vermeintlich Schlechte so nah beisammen wie nirgend sonst. Diese Nähe hat Marteria schon mal an den Rande des Todes geführt. Sein akutes Nierenversagen im Jahr 2015 ist wohl dokumentiert; sein Leben danach verarbeitete er auf dem Song “Tauchstation”. Aber: Niemand hier bringt Marten um. Und wenn er Morgenluft schnuppert, riecht die immer noch nach Nacht. Denn den Wurm fangen manchmal eben auch die späten Vögel – wenn sie nur lang genug wach bleiben und Musik wie “Paradise Delay” im Herzen tragen.

“Paradise Delay” basiert auf einem breakigen Housebeat zwischen London und Berlin, mit verzerrter Bassline, Glückshormonharmonien und verschleierten Vocalsamples aus der Restrealität. Produziert wurde er von DJ Koze und den Krauts. Diese Kombination überrascht nur vordergründig. Koze hat elektronische Tanzmusik weltweit geprägt, weil sie auf der Suche nach dem Groove gerne nochmal um die Ecke gucken. Die Krauts sind, so wie Marteria selbst, immer interessiert gewesen am Abseitigen und Abgefuckten – und an den großen PopMomenten, die man darin finden kann. “Paradise Delay” ist das perfekte Beispiel für diesen Ansatz. Es ist ein Song im Hier und Jetzt. Nur dass das Hier und Jetzt nach Morgen klingt.

“303 und 808 / Rufen zum Gebet / Mein Gott drückt wieder mal auf Play / Kann jetzt noch nicht gehen, bleib für immer hier / häng fest im Paradise Delay!”
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“Paradise Delay” ist eine Ode an die fast schon vergessene Magie der Nacht – just wenn die Welt sie am dringendsten braucht. Der Song erscheint diesen Freitag in Begleitung mit einem 12 (!) stündigen LIVESTREAM auf TWITCH mit vielen Überraschungen & Gast-DJs. Während des Streams werden SPENDEN gesammelt für die LIEBLINGSCLUBS der Community und es wird in den 1. Mai getanzt.
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Quelle Sony Music