Jeannine hat “GroßstadtMärchen“ geschrieben, während sie für „Sturm der Liebe“ gedreht hat. „Ich hatte dabei die romantische, verträumte Welt meiner Rolle im Kopf. Dieses magische Gefühl, wenn man verliebt ist und jemanden an der Seite hat, mit dem jede noch so schwierige Situation im Außen sich in ein wahres Märchen verwandeln kann. Komme was wolle, solange wir einander haben, kann uns nichts und niemand was.“
GroßstadtMärchen soll Hoffnung, Liebe und Optimismus vermitteln und uns daran erinnern, wie viel Kraft uns unsere Liebsten geben können. Gerade die letzten 1,5 Jahre haben klar gemacht, wie wichtig es ist, dass wir für einander da sind. Darum geht es in GroßstadtMärchen.
Der Song hat übrigens eine ziemlicheReise hinter sich. Er sollte ursprünglich Teil eines Albums mit einer großen Plattenfirma sein. Das kam leider nicht zustande und so schlummerte das GroßstadtMärchen 3 Jahre lang im „stillen Kämmerlein“ bis Jeannine sich entschloss, die Produktion des Songs zu kaufen und selbst zu veröffentlichen. „Ich habe lange überlegt, ob ich das machen soll und ich bin so froh, dass ich es getan habe. Es fühlte sich an, als wäre ein alter Freund nach Hause gekommen.“
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Quelle: franel
Interview mit Jeannine Michele Wacker
(geführt durch Franca Barthel | franel)
In 2021 dürfen sich Ihre Fans auf Ihre Maxi-EP freuen. Es trägt den Titel:“Ein theoretischer Liebesbrief“. Was hat es mit der Namensgebung auf sich?
Der Titel ist eine Stelle aus dem Lied „Konjunktiv“: „Du sprichst so gern im Konjunktiv – ein theoretischer Liebesbrief. Wäre, hätte, könnte, bald vielleicht. Das hat mir lange Zeit gereicht.“ Es geht um einen Menschen, der zwar seine Liebe beteuert, sich aber auch nie ganz bekennen kann.
Songs sind irgendwie immer Liebesbriefe, denn alles worüber man einen Song schreibt ist einem (oder war zumindest mal) wichtig. Nicht alle der Songs auf der EP sind 1:1-Liebesbriefe. Aber ein theoretischer schon… Deshalb hab ich diesen Titel gewählt.
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Wie würden Sie den Erschaffensprozess des Albums charakterisieren?
Ich habe schon immer Songs geschrieben und einige dieser Songs irgendwann rauszubringen, war schon lange ein Traum von mir. Aber irgendwie fehlten immer die Zeit und der Raum. Letztes Jahr, als aufgrund der Pandemie kein Theater stattfinden konnte, nutzte ich dann die Zeit, um mich meiner Musik zuzuwenden. Konkret: um eine Auswahl zu treffen und damit ins Studio zu gehen. Ich habe eng mit meinem Pianisten Tino Horat zusammengearbeitet, der auch auf 5 der 6 Tracks zu hören ist. Da ich meine Musik selbst rausbringe, also ohne Label, war ich bei jedem Schritt dabei. Das war zwar teilweise sehr aufreibend, aber jetzt, wo sie fertig ist, ist es auch sehr erfüllend. Ich bin wahnsinnig stolz auf diese CD.
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Mit welcher Band / Sänger/ Sängerin würden Sie gerne auf Tour gehen? Und: Welche drei Dinge sollten Ihrer Meinung nach auf keinem Fall im Tourgepäck fehlen?
Oh viele! Z.B. mit den Leoniden, mit alt-j, mit Lea oder mit Annett Louisan. Auf keinen Fall im Gepäck fehlen darf ein Tagebuch, um alles aufzuschreiben, was passiert. Und Gelo Revoice für die Stimme 🙂
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Sie stehen regelmäßig auf den großen Musicalbühnen und haben die weibliche Hauptrolle der Glinda in WICKED erobern können. Haben Sie für uns eine schöne Anekdote aus ihrem Leben hinter den Kulissen des Musicals?
Eine meiner schönsten Vorstellungen war die Dernière von „We Will Rock You“. Fans hatten sich eine Überraschung ausgedacht und im ganzen Publikum Knicklichter verteilt. Als „Who Wants To Live Forever“ begann – für mich sowieso schon ein Song, der mich immer sehr berührt – ging plötzlich eine Bewegung durch den Zuschauerraum und hunderte von kleinen Lichtern erstrahlten. Es sah unbeschreiblich schön aus und ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.
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Was war der beste Ratschlag, der Ihnen jemals gegeben wurde?
„Write for an audience of one.„, also „Schreib für eine Person.“ – und diese eine Person bist du. Damit ist gemeint, nicht zu versuchen, strategisch so zu schreiben, dass es einem bestimmten Publikum gefallen soll, sondern ganz bei sich zu bleiben und authentisch das zu schreiben, was man selbst für den besten Song (oder das beste Buch etc) hält. Sich zu fragen „Gefällt mir das?“ statt „Würde das wohl xyz gefallen?“. Lässt sich auch auf andere Lebensbereiche anwenden und hat mir grade in den letzten Jahren sehr gut gedient.
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