ALBUM | Leslie Clio „Brave New Woman“ | ab heute im Handel

Am 4. Februar 2022 erscheint das neue und vierte Leslie-Clio-Album, „Brave New Woman“. Zuvor hatte die Sängerin und Songschreiberin ihre eigene Plattenfirma gegründet, ein neues Team zusammengestellt und in einem selbstbefreienden künstlerischen Prozess einige der faszinierendsten Songs ihrer bisherigen Karriere geschrieben.

„No one’s gonna tell you how to move on / Except the girl with a gun”, singt Leslie Clio in „Girl With A Gun“, dem Opener ihres vierten Albums „Brave New Woman“ und umreißt damit gleich zu Beginn, worum es auf diesem zu gleichen Teilen kämpferischen wie in sich selbst ruhenden Album geht: Zwei Jahre lang hat Clio zuvor nach einer Plattenfirma gesucht, die ihre Vision versteht, der sich erschließt, worum es ihr verdammt noch mal mit diesen neuen Songs geht.

Künstlerische Kompromisse waren hier schließlich zu keinem Zeitpunkt vorgesehen. Jeder Ton, jede Zeile, jedes Arrangement sollte am Ende genau an der Stelle sitzen, an der Leslie Clio es haben wollte, weil es nirgendwo anders hingehört. Also hat Clio kurzerhand ihr eigenes Label gegründet und veröffentlicht „Brave New Woman“ nun selbst – unterstützt von einem komplett weiblichen Kernteam. Das Album ist insofern nicht zuletzt Leslie Clios stolze Message an die Welt, immer seine Frau zu stehen: „Stick to your guns“, das war die Losung.

Entstanden sind auf diese Weise elf Songs, deren Kernmerkmale weiterhin die Insignien des klassischen Leslie-Clio-Sounds sind: raumgreifende Arrangements, klare Instrumentierungen und eingängige Melodien. Soul, Pop, R&B und elektronische Einflüsse bilden hier immer noch die Basis, auf der Leslies unverkennbarer Gesang thront. Die neuen Songs belegen aber gleichzeitig die beeindruckende künstlerische Entwicklung, die diese Frau durchlaufen hat. Die Souveränität, mit der Clio hier stets Dirigentin eines überaus facettenreichen und doch kohärenten Albums bleibt und dabei gänzlich losgelöst von allen vermeintlichen Zwängen so frei und selbstbestimmt wie vielleicht noch nie agiert, ist atemberaubend.

Die wehmütig-bezaubernde Akustikballade „Comment Allez-Vous?“, der auf klassische Weise erhabene Klaviersong „Back to You“ oder der als orchestrierte Ballade neuinterpretierte Camouflage-Hit „Love is a Shield“ bezeugen diese Entwicklung und erinnern uns zugleich an die einzigartige Ausnahmeklasse der Sängerin Leslie Clio. Keine Frage: Mit diesem Album nähert sich die mehr als nur einmal als „beste deutsche Sängerin ihrer Generation“ bezeichnete Clio ihrem stimmlichen Peak. Poppigere Nummern wie “Good Trouble” oder “Abcdef*ck Off” setzen die Rebellion und Edginess des progressiven Openers “Girl With A Gun” konsequent fort.

Vorausgegangen war ein stetiger Prozess der Selbstbestimmung, dem „Brave New Woman“ nun seine Themen verdankt. Es geht um Aufbruch und Gelassenheit, um Self Empowerment und darum, dass man sich den perfekten Platz im Leben manchmal eben selbst erkämpfen muss. Die Songs klingen dabei weniger dunkel als auf dem letzten Album „Purple“, sondern vielmehr erhaben, von einer reinigenden Grandezza umflort. Es geht in diesen Liedern weniger um die Frage, wer diese Frau nun liebt und wer ihr Talent erkennt – Clio hat sich von äußeren Einflüssen freigeschwommen. „Brave New Woman“ erzählt davon, welchen Weg Leslie Clio als Frau künftig gehen will. „Letztlich geht es immer nur darum, sich von allem zu lösen, was einem nicht mehr gut tut“, sagt sie.

Nachdem sie bei „Purple“ noch als Co-Produzentin fungierte, hat sie für das neue Album die gesamte exekutive Produktion selbst übernommen: „‚Brave New Woman‘ ist in kompletter Eigenregie entstanden“, sagt Leslie Clio. „Ich wollte einfach selbst entscheiden, welche Songs in welcher Reihenfolge aufs Album kommen, mit wem ich zusammenarbeiten möchte und wie die Songs produziert werden sollen. Auch bei sämtlichen produktionsästhetischen Entscheidungen hatte ich stets selbst das letzte Wort.“

So wichtig es Leslie Clio war, die zentralen künstlerischen Entscheidungen rund um „Brave New Woman“ selbst zu treffen, war es ihr auch, im weiteren Verlauf in Management, Vermarktung und Promotion mit einem reinen Frauenteam zu arbeiten. „Es ärgert mich, dass Frauen in unserem Business immer noch so unterrepräsentiert sind“, sagt sie. „Der einzige Weg aus dieser patriarchalischen Sackgasse besteht darin, Frauen einzustellen, simple as that. Ich bin megastolz, dass in meinem Team so ein Haufen toller Frauen zusammengekommen ist und ich das möglich machen konnte.“

Nach gehyptem Newcomerstatus mit Chartplatzierungen, Radiohits, einer Echo-Nominierung als „Beste deutsche Künstlerin“ und Konzerten auf den größten Festivals und vor abertausenden Fans, zeigt uns Leslie nun, wie schön es klingen kann, erwachsen zu werden. Mit „Brave New Woman“ ist ein wunderschön ehrliches, innovatives und zeitloses Album entstanden, das uns noch sehr lange begleiten wird.
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Quelle: kb