ALBUM | MIDLAND „THE LAST RESORT: Greetings From“ | ab heute

Nachdem sie im vergangenen Sommer schon einen knappen EP-Vorgeschmack vorgelegt hatten, schicken Midland nun eine großformatige musikalische Grußkarte um die Welt: Der neue Longplayer „The Last Resort: Greetings From“ erscheint am 06. Mai bei Big Machine Records! Das gefeierte Trio aus Texas hat die Pandemiemonate genutzt, um seinen unverwechselbaren Country-Begriff weiter zu konkretisieren – wobei die drei Buddys Cameron Duddy, Mark Wystrach und Jess Carson noch immer auf die Eckpfeiler „Urban Cowboy“, Dwight Yoakam und Gary Stewart als dreifachen Kompass setzen. Zugleich knüpfen sie mit dem dritten Album an den Vorgänger „Let It Roll“ an, der ihnen 2019 erstmals Platz 1 in den US-Countrycharts beschert hatte.

Während die zweifach Grammy-nominierten US-Amerikaner zuletzt in der Heimat mit „Sunrise Tells The Story“ einen weiteren Airplay-Hit landen konnten, spricht allein dieser Song Bände über ihren Ansatz: Es geht ums Aufreißen, um eine Einladung zum Stelldichein, und um einen unvorhergesehenen Ausgang des Abenteuers – verpackt in grandiose Harmonien. „Das ist so ein Song, der einem die Schnallen poliert und einfach mal alles auf den Punkt bringt“, so Bassist und Sänger Duddy. „Es gibt so Stücke, die tanzen um den heißen Brei herum, nur kommt die Wahrheit ja doch zum Vorschein, wenn die Sonne erst mal aufgeht. Wir hatten noch nie ein Problem damit, uns durchs hohe Gras zu rollen – weil wir davon überzeugt sind, dass romantische Abenteuer und Sex ein wichtiger Teil dessen sind, was Country ausmacht – und was Country auszeichnen sollte. Nur manchmal wird der Jäger eben zum Gejagten und das Blatt wendet sich…

Dezent erotisch aufgeladen sind dementsprechend weite Teile von „The Last Resort: Greetings From“ – wobei Midland immer wieder zeigen, wie wichtig für sie das Ausblenden des Alltags, wie zentral vertonter Eskapismus ist. Genau genommen versteht das selbst permanent flüchtige bzw. sich auf Tour befindliche Trio, das nicht nur die Houston Livestock Show & Rodeo ausverkaufen, sondern auch den legendären Palomino Club in North Hollywood unterwegs für einen Abend wiederbeleben sollte, den neuen Longplayer als Soundtrack für all jene, die sich am liebsten aus dem Tagesgeschäft ausklinken wollen. Es ist Musik für alle, die überhaupt mehr vom Leben (aber nicht viel dafür tun ;) wollen, und die immer noch an jene Heldentaten glauben, die so viele Outlaws & Außenseiter im letzten halben Jahrhundert zu großen Vorbildern gemacht haben.

Uns geht es dabei um mehr als bloß um die Wurzeln“, stellt Sänger/Gitarrist Wystrach klar. „Wenn man nämlich nur von Wurzeln redet, dann klingt das immer so tot – was diese Musik gerade nicht sein sollte. Stattdessen geht es darum, Country-Musik zu erschaffen, die auf andere Art rein und authentisch ist – weil sie etwas aufgreift, das zwischenzeitlich abhandengekommen ist. Manche der neuen Songs gehen voll in Richtung Gary Stewart, während andere sogar an die ganz frühen Eagles-Sachen erinnern, als die noch voll im Country-Genre zu Hause waren.

Nachdem er die Band ein paar Tage lang auf Tour begleitet hatte, schrieb Carlo Rotella in der Washington Post: „Auf den ersten Blick wirken Midland wie ein lustiger Haufen: Noch so ein paar Jungs eben, die einen Lebensentwurf zelebrieren, in dem sich alles ums Saufen und um Frauen dreht – nur gibt es da eben auch einen Faden, der über diese Dreifach-Bromance hinaus geht und sich durch alles zieht, was sie tun. Von miesen Typen schlecht behandelte Mädels kommen in ihren Songs endlich zu ihrem Recht, und eine wirklich entwaffnende Sanftheit macht auch die sonst mitunter schwanzgesteuerte Herangehensweise wett.

Vieles davon basiert auf der Honky-Tonk-Essenz“, bringt Gitarrist/Sänger Carson es auf den Punkt. „Mal ist es die Art und Weise, wie sich die Gitarre oder Steel-Guitar um die Melodie windet – fast wie ein Kontrapunkt. Für uns ist die Instrumentierung genauso wichtig wie der Gesang und die Texte. Es geht also nicht bloß darum, Sounds zu einem großen Paket zu verschnüren, sondern darum, wie ein Stück aufgebaut sein muss, damit die Essenz des jeweiligen Songs zum Vorschein kommt. Das ist eine ganz andere Sache, und deshalb haben wir auch nicht bloß einen Sound und unsere Songs sind mehr als nur Hooks… Wir wollen die Leute dazu bringen, wirklich genau hinzuhören und auch die anderen Nuancen zu erkennen.

Und doch sind es die Hooks, die einen direkt umhauen: Midland wissen einfach, wie man Country-Songs schreibt, die eine hypnotische Wirkung haben. Fast schon wie ein Betäubungsmittel funktionieren sie: Man fühlt sich direkt wie ein Wurm am Boden einer Tequila-Flasche. Von der New York Times für ihre „Retro-Country-Eleganz“ gefeiert, weiß kein anderer Country-Act das Wort „smooth“ ähnlich überzeugend im Abgang zu vertonen. Es ist harter Stoff, der trotzdem runtergeht wie Öl. Songs, die man hört, während man auf den Sonnenunter- oder den Sonnenaufgang zusteuert.

An den Durst ihres #1-Countryhits „Drinkin’ Problem“ knüpfen sie zusammen mit Albumgast Jon Pardi an, der das Trio für die Banjo & Beers-Hymne „Longneck Way To Go“ am Mikrofon unterstützt. „Manchmal ist das Ertränken von Schmerz nun mal ein Teamsport“, so Duddy.

Auch die Titelsingle „The Last Resort“ sollte unbedingt vor dem Album erscheinen, so Duddy abschließend, „weil das so eine Art Manifest ist, das alles andere vorwegnimmt. The Last Resort – Der letzte Ausweg: Manchmal heißt das eben nicht, dass einem keine Möglichkeiten mehr bleiben, sondern dass man sich für einen Ort oder für eine Sache entschieden hat, die einen frei macht. Diese Freiheit – einfach loszulassen, sich fallen zu lassen, sich dem Schicksal zu überlassen – das ist der Punkt, an dem das wahre Leben erst beginnt.“ Der 12 Titel vereinende Soundtrack dazu erscheint am 06. Mai.
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Quelle: Big Machine Records | We Share A Lot