Die größte Freude und das schlimmste Leid wird uns von der Liebe ins Leben gespült. Die meisten von uns wissen das und stürzen trotzdem – oder gerade deshalb – sehenden Auges wieder in die nächste Achterbahnfahrt. Die 26-jährige Singersongwriterin LOTTE meldet sich mit zwei neuen Singles zurück, die die beiden Seiten dieser Medaille auf schillernde Weise illustrieren und unterschiedlicher nicht sein könnten.
Kurz bevor ihr Album „Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht“ am 27.05 erscheint, veröffentlicht LOTTE gleich zwei neue Singles.
Wie Liebe süchtig machen kann und was passiert, wenn man erst viel zu spät merkt, abhängig oder ko-abhängig zu sein, davon erzählt DUNKELROT ZU SCHWARZ. Mit starken Sprachbildern aus der Welt der Upper und Downer, der Opiate und Amphetamine, lernen wir eine Beziehung kennen, in der die Sehnsucht auf den nächsten Kick ewig lauert. Eine Dynamik des Leidens und Helfens und einander-zu-Boden-ziehens, in der sich die Erzählerin auf giftige Weise lebendig fühlt und gleichzeitig merkt: Scheiße, das ist doch nicht gesund.
Viele kennen diese Beziehungsmuster und dennoch kann es immer noch schamvoll sein, darüber zu sprechen. Wie ist es, mit einem Partner zu leben, der mit Dämonen zu kämpfen hat, mit Manien und Depressionen? LOTTE hat es erfahren und bringt uns ihre Geschichte mit eindrucksvollen Metaphern nahe: “Ich nehm dich in den Arm” singt sie und lässt uns an Nadeln denken, an Körper, die von den vielen Hochs und Tiefs nur noch ausgemergelt wirken: “Damit sie uns nicht so sehen, verschließ’ ich alle Türen / Zwei Schatten, die nie mehr den Boden berühren / Du sagst, ohne mich wärst du längst nicht mehr hier”, so die versteckte und schreckliche Drohung eines Ertrinkenden, der sich an seine Retterin klammert und sie gleichzeitig mitreißt.
Von dieser Paradoxie handelt F*CK BABY I’M IN LOVE. Ein hedonistische Hymne, die betont, dass Frauen sich und ihre Freiheit ausleben dürfen sollten, genau wie Männer das seit Jahrhunderten tun. Daten, flirten, herausfinden und experimentieren, die eigenen Impulse genießen und sich und die eigene Sexualität entdecken.
Das Gefühl, dass man einfach nur Spaß haben will, ohne Motiv oder Hintergedanken, ohne Strategie – und dass das okay und manchmal auch schlichtweg notwendig ist, webt LOTTE in ein Plädoyer für die Freiheit, das besonders bei Frauen Anklang finden wird, die in der Vergangenheit oft Gegenteiliges hören mussten. Heute lernen wir: Wir sind keine unvollständigen Wesen, die das Puzzleteil eines Partners brauchen, um ganz zu sein. Wir sind vollständig und fertig, so wie wir sind und das ist gut so.
Aber was passiert, wenn du gerade erst den Zustand des Ganzseins erreicht hast, wenn du eigentlich niemanden brauchst – und plötzlich kommt eine Person in dein Leben, mit der es einfach klickt? F*CK! Jetzt wird’s gefährlich:
“Dabei hab ich mir geschworen, dass mir das nicht mehr passiert / Weil sich das Ding mit dem Herz am Ende eh nie rentiert / Und jetzt sitz’ ich hier und schreibe diesen Song für dich / Warum fehlst du mir? / Mann, ich will das nicht”.
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Quelle: Sony Music