Als Jeff Beck und Johnny Depp sich 2016 kennenlernten, spürten sie schnell, dass da zwischen ihnen eine besondere Verbindung war – und das nicht nur, weil sie eine Leidenschaft für Autos und Gitarren teilten. Sie konnten sich gegenseitig zum Lachen bringen, zugleich wurde Beck zunehmend bewusst, dass Depp ein ernstzunehmender Songwriter war und ein Ohr für Musik hatte. Diese Kombination aus Talent und einer starken Chemie zwischen ihnen überzeugte Beck davon, dass sie ein gemeinsames Album aufnehmen sollten.
Depp stimmte zu und so gingen sie ab 2019 zu Werke. In den darauffolgenden drei Jahren nahmen sie eine Mischung aus Depp-Originalen und einer breiten Palette von Coversongs auf, die von Celtic über Motown bis hin zu den Beach Boys und Killing Joke reichen. 2020 gaben sie der Welt einen ersten Eindruck ihrer Zusammenarbeit – mit einer Coverversion, die mitten in der Pandemie passender nicht hätte sein können: „Isolation“, John Lennons ursprünglich 1970 veröffentlichten Song.
Und nun kann man sich auf ein ganzes Album des Duos freuen. Es erscheint am 15. Juli und trägt den Titel „18“. Beck erklärt, wieso: „Als Johnny und ich gemeinsamen zu spielen begannen, hat das einen jugendlichen Geist und eine Kreativität in uns angefacht – so sehr, dass wir immer wieder scherzten, uns wieder wie 18 zu fühlen. Und so wurde es schließlich auch der Albumtitel.“ Auch das Albumcover zeigt eine Illustration von Beck und Depp als 18-Jährige, gezeichnet und gestaltet von Becks Ehefrau Sandra.
„18“ erscheint zunächst als CD und digital, am 30. September folgt eine Version des Albums auf schwarzem Vinyl (180g). Aktuell ist Jeff Beck außerdem auf Europatour, Johnny Depp ist Special Guest bei den Konzerten, die bis zum 25. Juli durch 19 Städte führt. Auch in Deutschland gastieren die beiden und spielen Konzerte am 06.07.22 in Frankfurt/Offenbach – Stadthalle und am 13.07.22 in München – Tollwood Festival.
Hollywood-Star Johnny Depp ist beileibe kein Newcomer im Musikgeschäft: Vor 12 Jahren gründete er mit Alice Cooper und Joe Perry die Supergroup Hollywood Vampires, mit denen er seitdem tourte und zwei Alben aufnahm, auf denen sich einige der größten Rockstars unserer Zeit tummelten, darunter Paul McCartney, Dave Grohl und Joe Walsh. Auch Beck gastierte bereits und spielte Gitarre auf „Welcome To Bushwackers“, ein Song des 2019 veröffentlichten, zweiten Albums „Rise“ der Vampires.
Wenig später fragte Depp Beck, ob dieser die Lead-Gitarre auf einem Song spielen wolle, den er geschrieben hatte – „This Is A Song For Miss Hedy Lamarr“, nun die erste Single des Albums. Der Song ist eine Hommage an die gleichnamige österreichisch-amerikanische Schauspielerin und Erfinderin und nimmt einen besonderen Platz auf dem Album ein: „Er hat mich schlicht umgehauen“, so Beck. „Der Song ist einer der Gründe, wieso ich ihn fragte, ob er ein Album mit mir machen will“. „This Is A Song For Miss Hedy Lamarr” ist ab heute digital erhältlich.
Auch Johnny Depp ist voll des Lobes über die Kollaboration: „Es ist eine außerordentliche Ehre, mit Jeff zu spielen und Musik zu schreiben. Er ist einer der ganz Großen und ich habe das Privileg, ihn nun meinen Bruder nennen zu können.“
Ein Grund für die außerordentlich fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den beiden Stars war, dass sie sich mit den gewählten Coversongs gegenseitig dazu antrieben, ihre jeweiligen Komfortzonen zu verlassen. „Es ist ewig her, dass ich das letzte Mal einen Kreativpartner von seinem Format hatte“, zollt Beck seinem Gegenüber Respekt. „Er war eine treibende Kraft auf dieser Platte. Ich hoffe einfach, dass die Leute ihn als Musiker ernst nehmen, denn es ist für manche schwer zu akzeptieren, dass Johnny Depp Rock ’n‘ Roll singen kann.“
Indes: schon das einmalige Anhören von „18“ dürfte auch die letzten Zweifler nachhaltig überzeugen. Auf Songs wie „Venus In Furs“ (The Velvet Underground), der Everly-Brothers-Ballade „Let It Be Me“ und Marvin Gayes Soul-Klassiker „What’s Going On“ stellt Depp eine unglaubliche emotionale Bandbreite unter Beweis. Bei den Instrumentalstücken ist es an Beck, mit fantastischen Versionen von „Midnight Walker“ (Davy Spillanes) und zwei Songs aus dem Beach-Boys-Meisterwerk „Pet Sounds“ – „Caroline, No“ und „Don’t Talk (Put Your Head On My Shoulder)“ – zu demonstrieren, warum er weltweit als Gitarrengott verehrt wird.
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Quelle: Warner Music