Zwei melancholische Polizisten in Hongkong bei Nacht: enge Gassen, ein grell erleuchteter Schnellimbiss. Beide tragen Nummern statt Namen; beide werden von ihren Freundinnen verlassen. Polizist Nr. 223 gibt seiner Freundin einen Monat Zeit, um zu ihm zurückzukehren. Jeden Tag schenkt er ihr Ananas in der Dose mit dem Verfallsdatum ihrer Liebe, seinem Geburtstag. Polizist 663 verliert seine Freundin, nachdem er dem Rat des Imbissbesitzers gefolgt ist und ihr etwas anderes zu Essen mitbringt. Das bringt sie auf den Geschmack, auch in der Liebe anderes auszuprobieren. Zu Hause tröstet er seine verlassene Wohnung, um nicht selbst trauern zu müssen, während Polizist 223 Joggen geht, bis kein Wasser, keine Träne mehr in ihm ist. Verlorene Seelen, die ihre Kreise ziehen und sich mit kleinen Tricks und Hoffnungen zu trösten suchen. Wie Billardkugeln treffen sie aufeinander und verändern ihre Laufbahnen…
Der visuelle Sog und die poetische Extravaganz von CHUNKING EXPRESS begründeten Wong Kar Wais internationale Karriere und machten den Film zu einem der stilprägendsten Werke der 1990er Jahre. Er entführt das Publikum in eine wilde, unbekannte und romantische Welt, die aus den Angeln gesprungen zu sein scheint und deren Verrücktheit man nur mit melancholischer Abgewandtheit ertragen kann. Ein unvergessliches Werk, das den Großstadtfilm für immer verändert hat.
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Quelle: © Koch Films