Zusammen mit Schmyt erschafft MAJAN im zweiten Single-Release ‚Panikweiß’ ein vielschichtiges Kopfkino: Über eigentlich fröhliche Synthie-Triolen und eine Drumline, die jene angenehmen Melodien rhythmisch locker trägt, liegt unheilvoller Nebel – eine dunkle Geschichte über eine heimliche Affäre eines Vaters inmitten der vermeintlich heilen und heiligen Familienwelt: „Dein Zuhause zerbrach, als du kaum 18 warst, weil die Frau deines Vaters nicht deine Mum war.“ Inmitten der trügerischen Kleinstadtidylle versinkt die Tochter still und unweigerlich im Gefühlschaos. Wie auch sonst, wenn da nur hohle Fassaden statt tragender Mauern stehen; bei Schauspiel statt Realtalk; wenn es keine überraschenden Wendungen zum Guten, kein Happy End gibt. So bleibt ihr nur die Flucht, blind voraus, in eine unsichere Zukunft: „Papa leiht dir seinen Benzer, hundertneunzig, irgendwohin, Fingernägel tief im Lenkrad, Tränen fließen in dein Ohr, unsichtbar wie Gespenster.“
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Quelle: Sony Music