DVD | Karen Pirie: Echo einer Mordnacht – Die komplette 1. Staffel 1 | ab heute

Die spannenden Fälle um die junge Polizistin Karen Pirie basieren auf der gleichnamigen Romanreihe der in Kirkcaldy geborenen Val McDermid, die ihre Bücher bis dato millionenfach verkauft hat, jahrelang mit Lebensgefährtin, Sohn und Katzen in Nordengland lebte und 2014 wieder in ihre schottische Heimat zurückzog. Die politisch aktive 68-Jährige (u. a. Unterstützerin des Referendums über die Unabhängigkeit Schottlands) war von 2014 bis 2022 Trikotsponsorin des schottischen Fußballvereins Raith Rovers, beendete dies aber, nachdem der Verein den wegen Vergewaltigung vorbestraften Spieler David Goodwillie verpflichtet hatte. McDermids bekannteste Heldinnen und Helden sind neben ihrer neuesten Romanfigur, der Journalistin Allie Burns, die queere Reporterin Lindsay Gordon, Privatdetektivin Kate Brannigan sowie der verschrobene Fallanalytiker Dr. Tony Hill und sein „Partner in Crime“, DI Carol Jordan. Seit 2003 gibt es mit Karen Pirie eine weitere starke Protagonistin mit einer eigenen Buchreihe.

Im Jahr 1996 fiel in der pittoresken schottischen Universitätsstadt St Andrew’s die 19-jährige Pub-Kellnerin Rosie Duff (Anna Russell-Martin) einer brutalen Gewalttat zum Opfer. Aufgefunden wurde ihre grauenhaft zugerichtete Leiche von drei betrunkenen Studenten, die sich nach eigener Aussage rein zufällig am Tatort aufhielten, jedoch schnell zu den einzigen Verdächtigen wurden. Nachzuweisen war der Mord damals keinem der drei jungen Männer, und die Ermittlungen verliefen im Sande…
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Rund ein Vierteljahrhundert später: Der Cold Case um Rosie Duff wird Thema des provokativen True Crime-Podcasts Echoes der populären Enthüllungsjournalistin (und laut DI Simon Lees „woken Millennium-Tussi“) Bel Richmond (Rakhee Thakrar), die gegen die damaligen Detectives schwere Vorwürfe erhebt. Richmond behauptet, dass die Polizei seinerzeit bei ihren Ermittlungen aufgrund dem für die Zeit oftmals obligatorischen „Victim Blaming“ mehr als nachlässig waren und der Fall zu schnell eingestellt wurde. Um in der Öffentlichkeit ein positives Zeichen zu setzen, beauftragt die Polizei – mehr als Alibi-Aktion – die junge Kriminalbeamtin Detective Sergeant Karen Pirie (überzeugend: Lauren Lyle) mit der Wiederaufnahme des ungelösten Mordfalls. Karen wird zunächst ein einziger Mitarbeiter, der unerfahrene Detective Constable Jason „Minty“ Murray (Chris Jenks), als Assistent zur Seite gestellt. Als Pirie erfährt, dass sie nur deshalb für den Posten der Ermittlungsleitung ausgewählt wurde, weil sie eine Frau ist und ihre zynischen Chefs der Meinung sind, dass ihr Geschlecht für die „Optik“ hilfreich sei, spornt es die hartnäckige Polizistin nur um so mehr an, den Femizid an Rosie Duff aufzuklären. Zuerst nehmen Pirie und Murray neben der drei Männer, die damals als Studenten das Opfer gefunden hatten, auch die gewalttätigen Brüder des Opfers noch einmal genauer unter die Lupe (Colin Duff: „Die meinen’s ja richtig ernst. Jetzt dürfen schon Kinder `ran.“). Unterdessen macht Pirie Rosies leibliche Tochter Grace (Bobby Rainsbury) mit nicht ganz legalen Methoden ausfindig und bekommt dafür natürlich Ärger mit ihren Vorgesetzten. Doch die toughe Ermittlerin lässt sich auch in prekären Situationen nicht einschüchtern…
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Entgegen zahlreicher anderer Krimiserien ist die Titelfigur bei Karen Pirie weder exzentrisch, sozial inkompetent oder neurotisch, noch hat sie schwerwiegende Traumata aus ihrer Kindheit zu verarbeiten. Sie ist einfach eine junge engagierte Frau, die ihren anstrengenden Job so gut wie möglich machen und sich in dieser männerdominierten Polizeieinheit behaupten möchte. Die Handlung der Serie ist packend und bisweilen ziemlich nervenaufreibend, jedoch sorgen humorvolle Momente für eine Art „Comic Relief“ bei den gefesselten Zuschauerinnen und Zuschauern. Darüber hinaus agieren die Darstellerinnen und Darsteller durchweg hervorragend und glaubwürdig.

Die Dreharbeiten zur ersten Staffel von Karen Pirie fanden vorwiegend an Originalschauplätzen in St Andrew‘s (so wie beispielsweise der dortigen Universität, die hierzulande bislang eher durch die Liaison eines Amateur-Laufstegmodels und eines hier nicht namentlich genannten Prinzen bekannt wurde) und der näheren Umgebung statt. Insofern bietet St Andrew’s künftig neben Bath, Bristol, Cambridge, „Midsomer“, Oxford oder den Shetland-Inseln einen weiteren mörderischen Hot-Spot für Krimi-Trail-Fans.
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Quelle: Edel:Motion | Glücksstern PR