„SANTHOSAM“ (das tamilische Wort für „Glück“) ist ein vor Dynamik vibrierendes Album, das ihren Raguwavy-Sound – brodelnder R&B, meisterhafte Pop-Hooks, erdige, gefühlvolle Vocals, Dance-Beats und die warmen Tabla-Rhythmen und spiralförmigen Melodien der tamilischen Musik – zu noch abenteuerlicheren Höhen führt. Geprägt von Priyas positiver Ausstrahlung, die mindestens so ansteckend ist wie die Musik selbst, pulsiert das Album mit unglaublich vielseitigen musikalischen Texturen und drängenden politischen Themen.
Erschaffen einmal mehr in Zusammenarbeit mit ihrem Bruder und Produzenten Japhna Gold, ist „SANTHOSAM“ das Resultat eines Selbstfindungsprozesses von Priya: „Das Album erzählt, wie ich das Glück gesucht und gefunden habe. Es hat mir geholfen, meine Bestimmung im Leben zu finden. Vielleicht wird es auch anderen dabei helfen.”
„SANTHOSAM“ beginnt mit „Ammama’s Note“, einer Sprachaufnahme, in der Priyas Großmutter hinterfragt, warum sie nicht verheiratet ist. Wie viele junge südasiatische Frauen heute, hatte Priya das Gefühl, noch viel mehr erreichen zu wollen, bevor sie sesshaft wird, unabhängig von den Vorstellungen anderer, in welche Richtung ihr Leben zu gehen hat. Das eigene Schicksal schreiben statt fremdbestimmt zu leben – diese Haltung liegt auch dem euphorischen „School Me Like That“ zugrunde, das von einem wummernden Tabla-Beat und luftigen Synthesizern geprägt ist. Universellere Themen werden in „Black Goose“ erforscht, einem Song voll lodernder Wut, der im Zuge des Mordes an George Floyd und der Black-Lives-Matter-Proteste von 2020 geschrieben wurde, und in „Let Me Breathe (Reprise)“, einem spirituellen Ruf nach Freiheit, Emanzipation und Frieden.
Auch ansonsten reiht sich auf dem Album Highlight an Highlight, von der Dancefloor-Disco-Energie von „One Way Ticket“ bis hin zu „Power“, das mit einem Orchester in Budapest aufgenommen wurde und von einem mitreißenden Streicherarrangement des indischen Komponisten Bala getragen wird. Das Album schließt mit dem tamilischen Lied „Mani Osai”, das eine lang gepflegte Familientradition fortsetzt: Einmal im Jahr schreiben Priya, Japhna und ihr Vater gemeinsam einen Song. (Schon als Kind veranstalteten Eltern, die in den 1980er-Jahren als Bürgerkriegsflüchtlinge aus Sri Lanka ins schweizerische St. Gallen gekommen waren, bei sich zu Hause Jam-Sessions mit Kollywood-Songs, außerdem waren Priya und Japhna in einer Band zusammen mit ihrem Vater.) Obwohl das Lied nie als als Priya Ragu-Song angedacht war, fühlte es sich plötzlich wie der perfekte Abschluss des Albums an – vor allem, weil der abschließende „santhosam“-Gesang die Bedeutung des Wortes mit lebensbejahender Freude transportiert.
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Quelle: © Warner Music