SINGLE | MELE „Alle schauen“ | im Handel

Hände hoch, wer sich die folgende Situation schon mal ausgemalt hat: Es ist Klassentreffen. Jahre sind vergangen, seit man die ehemaligen Mitschüler:innen das letzte Mal gesehen hat. Seit man sich auf dem Schulhof vielleicht doofe Sprüche anhören musste, weil man nicht cool genug war oder die falschen Klamotten trug. Doch jetzt kommt man rein – und zeigt allen, was für ein verdammter Gewinnertyp man geworden ist. Look who’s laughing now! MELE stellt sich in ihrer neuen Single „Alle schauen“ diese Situation vor. Überhaupt gehen ihr gerade viele Dinge durch den Kopf. Denn sie liegt nachts wach und macht sich Gedanken über das, was sie im Leben bisher erreicht hat.

Aber wie soll man bitteschön auch zu irgendetwas kommen in diesem Hamsterrad namens Alltag? „Sag mir, wie soll ich das schaffen / 100.000 Sachen / Und ich will keine davon machen / Call mit 100.000 Flaschen“ – es ist gefühlt ein ständiges Hinterherrennen. Dabei hatte man doch so viele Träume! „Ich dachte echt, ich wär‘ zu Größerem bestimmt / Das ist jetzt mein Leben, ist so traurig, wie es klingt“, lamentiert MELE, die beschließt, dass es so nicht weitergehen kann. Schluss mit dem Druck, immer alles zu müssen! Schluss damit, sich selbst fertigzumachen, weil man sich ständig mit anderen vergleicht und immer noch keinen Jet vor der Tür stehen hat. Ciao Hamsterrad, ab heute wird der Traum gelebt!

Richtig manifestiert ist halb realisiert, und nicht nur MELEs innere Haltung ändert sich im Verlauf des Songs spürbar, auch die anfangs sentimental schwebenden Klangflächen gehen in einen treibenden Beat über. Zu Beginn des Songs wollte MELE sich am liebsten in ihrem Bett verkriechen, jetzt will sie, dass alle schauen – natürlich auch beim Klassentreffen. Dort kommt sie rein, „fetter Applaus / Mit meinem Bentley, meinen Nikes und der Brille von Channel / Werfe ich Geld, will, dass der Hundesohn von Lehrer eine Rede für mich hält.“ Darin bitte auch unbedingt den Jet vor MELEs Tür erwähnen…

Für mich war das Schreiben von diesem Song fast wie ein Befreiungsschlag“, kommentiert MELE. „In der Zeit ging‘s mir nicht gut und ich habe sehr darunter gelitten, dass Menschen einfach ihre Meinung über mich haben, obwohl sie mich nur übers Internet kennen. Aber auch darunter, mich immer zu vergleichen: bin ich erfolgreich genug, ist meine Musik gut genug, mag man mich, … das raubt so viel Energie. Im Endeffekt will ich einfach machen, was ich will. Ich finde es immer noch nicht einfach, andere Menschen und ihre Meinungen auszublenden, aber ich werde immer besser darin. Und ich hoffe, der Song kann vielleicht der ein oder anderen Person dabei helfen, mutiger zu sich zu stehen.

„Alle schauen“ ist nach „Bitterlemon“ und „Speedbumps (ganz normal)“ mit OTPendia und Cany75 der nächste Vorbote des Debütalbums der Sängerin und Songwriterin aus Stuttgart, das für Sommer 2024 geplant ist.
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Quelle: © Warner Music