Mamoru Oshiis Cyberpunk-Krimidrama GHOST IN THE SHELL eroberte 1995 die internationale Filmszene und wurde zu einem der einflussreichsten Anime-Filme aller Zeiten: Er schärfte das Bewusstsein und die Anerkennung weltweit dafür, was japanische Animationsfilme in Bezug auf die visuelle Gestaltung und die ausgereifte Erzählweise leisten können. Es wird oft gesagt, dass unsere Welt von Ghost in the Shells lebendiger Cyberpunk-Wahrnehmung einer hypertechnologischen Dystopie eingeholt wurde, und mit der rasanten Entwicklung der künstlichen Intelligenz in den letzten Jahren wirkt Oshiis Sichtweise in seinem Film von 1995 heute nur noch aktueller. 2004, kehrte Mamoru Oshii dann mit der lang erwarteten Fortsetzung Ghost in the Shell 2: Innocence zurück.
Der erste Film, der im Jahr 2029 spielt, endete damit, dass Major Motoko Kusanagi, die Teamleiterin der Anti-Terror-Einheit Public Security Section 9, absichtlich ihre physische „Hülle“ verließ und mit ihrem „Geist“ in den Weiten des Netzes verschmolz, auf der Suche nach einer neuen Dimension für ihre Existenz. Ihr Teamkollege und Untergebener Batou, der unausgesprochene Gefühle für seine Vorgesetzte hegte, bleibt allein zurück.
Ghost in the Shell 2: Innocence ist im Jahr 2032 angesiedelt, also drei Jahre nach dem ersten Film. Die Grenze zwischen Menschen und Maschinen ist fast ununterscheidbar geworden. Während Detective Batou von der Anti-Terror-Einheit der Abteilung 9 für öffentliche Sicherheit immer noch versucht, das Verschwinden des Majors zu verarbeiten, wird er mit dem Fall von Gynoiden des Hadaly-Typs betraut – einer neuen Reihe von weiblichen Robotern, die zur sexuellen Begleitung geschaffen wurden -, die ohne ersichtlichen Grund begonnen haben, ihre Besitzer abzuschlachten. Und keine der Familien der Opfer hat offenbar versucht, Locus Solus, das Unternehmen, das die fehlerhaften Roboter herstellt, zu verklagen. Im Laufe der Ermittlungen nehmen es der fast vollständig in einen Cyberkörper gehüllte Batou und sein immer noch weitgehend menschlicher Partner Togusa mit brutalen Yakuza-Schlägern, hinterhältigen Hackern, Regierungsbürokraten und Unternehmenskriminellen auf, um die schockierende Wahrheit hinter dem Verbrechen aufzudecken.
Ghost in the Shell 2: Innocence basiert lose auf Teil 6 des Original-Comics von Shirow Masamune mit dem Titel „Robot Rondo“. Aber wie beim ersten Film, oder in diesem Fall sogar noch mehr, leiht sich Oshii lediglich die Charaktere und das allgemeine Weltsetting, um seine eigene originelle Geschichte zu erschaffen.
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Quelle: © LUF Kino