Sie sind gerade mal 18 und hätten die beste Entschuldigung, noch nicht so genau zu wissen, was sie vom Leben wollen. Sie könnten getrost mit Kumpels abhängen, das abgeschlossene Abitur sacken lassen und den ganzen Sommer lang Tricks vom 10-Meter-Brett üben. Machen sie aber nicht. Dennis, Jona und Eniz haben einen gemeinsamen Traum und arbeiten wie verrückt daran, ihn sich zu erfüllen. Wenn TIL auf ihrer verdammt ansteckenden Single „BRAND NEW LIFE“ singen: „No turning back now – we are free and we waste no time“, darf man das diesen Jungs ausnahmsweise auch glauben.
Aber von vorne.
Ziemlich weit vorne, denn die Geschichte von TIL beginnt schon im Kindergarten – woran man schon ablesen kann, worauf die Tightness und Vertrautheit dieser Band basiert. Wer schon zwischen Morgenkreis und Mittagsschlaf erste Bandproben veranstaltet hat, ist spätestens in der Pubertät ein Vollprofi. Und auf einen so schlichten wie coolen Bandnamen kommen auch nur Kids, die keinen Druck haben, sich etwas Kompliziertes auszudenken, und keinen Schimmer von ausgeklügelten Image-Stunts haben. Dabei ist es geblieben: Dennis (Gesang, Gitarre), Jona (Drums) und Eniz (Bass, Backings) haben sich nicht trendgesteuert für Elektro oder allseits angesagte HipHop-Grooves entschieden – sondern für den guten alten Rock’n’Roll. Oder auch „School Rock“, wie sie es nennen. „Keine Ahnung in welche Schublade das einsortiert wird, aber wir wollen auch gar nicht in irgendein Genre passen. Wir machen einfach worauf wir Bock haben“, grinst Dennis.
Apropos Bock. Schon während der Schulzeit zieht es die Jungs aus dem beschaulichen Wenden im Sauerland auf die Bühne. Sie schreiben ihre eigenen Songs, wollen dringend live spielen und stellen ein Konzert an ihrer Schule auf die Beine. Ein riesiger Erfolg – deswegen fragen sie direkt in weiteren Schulen aus der Gegend an, ob sie in der Pause auf dem Hof oder in der Aula spielen dürfen und es entwickelt sich langsam aber sicher eine geradezu geniale Idee: „TILmySchool“. Komplett in Eigenregie – ohne Tourmanager und Techniker – spielen TIL in der ersten Hälfte 2017 eine regelrechte Tour mit 78 Auftritten in allen Bundesländern. Um die geplanten 90 weiteren Gigs im Herbst/Winter stemmen zu können, schuften die Jungs diesen Sommer bei Fabrik-Jobs und gehen sogar putzen, weil sie sich nichts schenken lassen möchten. Bei soviel Eigeninitiative wundert es nicht, dass TIL bereits 2015 den bundesweiten Bandwettbewerb „Toys2Masters“ gewonnen haben und 2017, nach zwölf Jahren Bandgeschichte, völlig verdient mit einem Major-Plattenvertrag belohnt wurden.
Für die drei bodenständigen Jungs allerdings kein Grund locker zu lassen. In jeder freien Minute basteln sie an Ideen für ihre Shows, proben neue Songs und feilen am Routing für ihre Auftritte. Sie haben auch nicht viel Zeit. Genau ein Jahr haben sie sich gegeben, um mit der Musik zu erreichen, was sie sich erhoffen – das ist der Deal, den sie mit ihren Eltern gemacht haben: Wenn es bis dahin nicht klappt, schreiben sie sich an der Uni ein. Sieht allerdings schlecht aus für die Folks, denn mit „BRAND NEW LIFE“ haben TIL eine Single im Ärmel, die nicht nur bei den ca. 15-minütigen Gigs in ganz Deutschland der absolute Hit ist, sondern mit tierischem Druck, Monsterchören und – Hand aufs Herz – unwiderstehlichem Chorus auch Vorbildern wie Blink 182 oder Green Day alle Ehre machen würde. „Unsere Songs entstehen oft beim Jammen. Wir spielen oft stundenlang einfach drauf los, bis irgendwann das Riff kommt, bei dem wir alle sofort wissen: ‚Das ist geil’“. Und darüberhinaus entspricht „BRAND NEW LIFE“ schlicht und ergreifend der Wahrheit: TIL leben gerade ihren Traum.
TIL haben eben was man braucht, um sie alle zu kriegen: das Talent, die Leidenschaft, den Ehrgeiz und das Aussehen. Wenn das Trio mit deutschen, marokkanischen, italienischen und arabischen Wurzeln auf den Brettern steht, rasten nicht nur die Mädels aus – so beschreibt z.B. RP Online entzückt die „Wellen der Begeisterung“ bei einem ihrer Gigs in Düsseldorf und der Wiesbadener Kurier zitiert schwer euphorisierte Schüler und reibt sich die Augen darüber, wie die drei Vollblut-Musiker „nahezu auf Knopfdruck eine wahre Teenie-Hysterie erzeugen, die sich vor der Stimmung bei berühmteren Bands nicht verstecken muss.“ Es gibt sie also noch: Die blutjungen Bands, die sich ihre Sporen live erspielen, auf handgemachte Musik und eigene Songs stehen und bereit sind, für den Erfolg auch mal ordentlich zu ackern. Herrlich.
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Quelle: Universal Music | Berlinieros PR