ALBUM | John Illsley „Coming up for Air“ | ab heute im Handel erhältlich

Der Name John Illsley ist untrennbar mit der Band Dire Straits verbunden, und es obliegt derzeit wohl in erster Linie ihm, die Flagge dieser britischen Rockband-Legende hochzuhalten. Sei es bei der geschichtsträchtigen Einführung in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ im April 2018, sei es bei seinen regelmäßigen Gigs, wo die berühmten Songs stets in bester Art und Weise und von einer formidablen Band in adäquater Sound- und Stil-Adaption revitalisiert werden; aber auch mit eigenem Ansatz, wie jetzt wieder auf seiner neuen Album „Coming Up For Air“.

Das Mini-Album „Coming Up For Air“ erscheint am 29. März auf CD und digital mit sieben Titeln. Es ist übrigens, nimmt man die beiden Live-Alben von 2015 („Live In London“, CD) und 2017 („Live At The Brook“, DVD) hinzu, das insgesamt fünfte Album in fünf Jahren! Die entsprechende Vinyl-Ausgabe folgt im Mai. Im September gastiert John Illsley für zehn Termine erneut auf deutschen Bühnen.

Das UK-Musikmagazin „Mojo“ nannte John Illsley vor einiger Zeit mal einen „scharfsinnigen Lyriker“, eine Qualifikation, die sich in aller Qualität auch hier fortsetzt. Etwa wenn er sich in „Old Amsterdam“ an die Dire Straits-Debützeiten 1978 erinnert („how lucky I am, hanging out in old Amsterdam“) und an spezielle Beobachtungen in den coffee shops oder im dortigen Rotlichtbezirk („checking out the queens of the street, angels we all like to meet“). Oder wenn er in „Double Time“ die allgemeine Hektik der „modernen“ Welt anprangert („life goes on in double time, all those dreams get left behind“) und unter anderem einen gewissen Herrn aufs Korn nimmt („now someone new is in the tower, not much sense, but too much power“).

Musikalisch ist das Ganze ohnehin wieder ausgesprochen gelungen. Eingespielt in den im Londoner Stadtteil Chiswick gelegenen „British Grove Studios“ (das Studio von Mark Knopfler!) entfaltet sich in diesen komplett von John Illsley verfassten Songs ein Kompendium aus Dire Straits-typischen Elementen (John Illsley: „Meine Lieder haben von Natur aus ein leichtes Flair dieser Gruppe“), stets spürbaren Einflüssen aus Folk und Country Music und nicht zuletzt grandios relaxten „rhythmic grooves“. Auch balladeske Töne werden angeschlagen, im Titelsong und in „When Things Go Right“. An den Aufnahmen beteiligt waren beispielsweise Gitarrist Robbie McIntosh (Pretenders, Paul McCartney), sein junger, aufstrebender Saiten-Kollege Scott McKeon sowie die beiden Keyboarder und langjährigen Mitstreiter Guy Fletcher (der schon seit Dire Straits-Zeiten) und Steve Smith, die das Album auch zusammen mit John Illsley produziert haben.

John Illsley war Gründungs- und neben Mark Knopfler das einzige stete Bandmitglied der 1977 gegründeten und 1995 aufgelösten Band Dire Straits. Die immer wieder auftauchende Frage nach einer Reunion sollte eigentlich endlich auch ad acta gelegt werden – schließlich ist John Illsley mit seiner Band der beste Flaggenträger, was er im September auch live wieder unter Beweis stellen wird.

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Quelle: Blue Barge Records/Creek Records/Cargo