Helga Feddersen – Die meisten Menschen haben sie als die „Ulknudel der Nation“ in Erinnerung. Nicht zuletzt wegen des Blödel-Songs „Die Wanne ist voll“, mit dem sie im Duett mit Didi Hallervorden in ganz Deutschland berühmt wurde. Doch die Tochter eines Hamburger Schiffsausrüsters war mehr als nur eine Blödel-Bardin: Sie war eine geniale Komödiantin, einehochprofessionelle Schauspielerin, eine fantasievolle Autorin und ein sensibler, großherziger Mensch. Neben ernsthaften Rollen wie in den „Buddenbrooks“ spielt sie sich vor allem als Else Tetzlaff in „Ein Herz und eine Seele“ sowie als Sketch- und Moderationspartnerin von Frank Zander in der Musiksendung „Plattenküche“ in die Köpfe und Herzen ihrer Fans. Sie besaß ein untrügliches Gespür für das Publikum, und mit ihrer ausgesprochen ehrlichen Art zog sie die Menschen sofort auf ihre Seite.
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4 Stunden von Elbe 1 (1969, ca. 105 Min., s/w): Feddersens erste Arbeit als Drehbuchautorin und der erste Teil einer Trilogie. Hauptschauplätze sind das Schleusengelände und das Seemannsfrauenheim von Brunsbüttelkoog, die die Autorin aus guter Kenntnis des Milieus und dessen Menschen beschreibt: Hier am südlichen Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal warten die Angetrauten von Schiffsleuten darauf, einige Minuten mit ihren durchreisenden Männern verbringen zu können. Klara Andresen, die Leiterin des Seemannsfrauenheims steht den Wartenden in ihren Nöten zur Seite. So hilft sie auch ihrem Schwager, dem Schiffskoch Gustav Andresen, der endlich in den „Hafen der Ehe“ einlaufen will.
Gezeiten (1970, ca. 91 Min., Farbe): In „Gezeiten“ werde die im ersten Film erzählten Geschichten weitergeführt. Im Mittelpunkt stehen diesmal jedoch nicht die Seemannsfrauen, sondern die Männer an Bord der Schiffe: Ein junger Erster Offizier leidet unter seiner ehrgeizigen Frau, die unbedingt einen Kapitän aus ihm machen will. Schiffskoch Andresen wird derweil Vater und wird seiner Angetrauten zuliebe Gastwirt an Land, jedoch ist er weiterhin von Fernweh getrieben.Im Fahrwasser (1971, ca. 82 Min., Farbe)Im dritten und letzten Film hadert der inzwischen ehemalige Schiffskoch noch immer mit seinem neuen Dasein an Land und spielt mit dem Gedanken an eine Rückkehr an Bord, auch um den Preis einer dann drohenden Scheidung. Sein Nachfolger als Schiffskoch indes steht vor der schweren Wahl, welche von drei gleich attraktiven Schwestern er heiraten soll.
Sparks in Neu-Grönland (1971, ca. 112 Min., Farbe): Der ehemalige Kaufmann und Hamburger Original Carl „Kuddel“ Spark ist ein Geizhals. Auf Drängen seiner Familie wohnt er seit einiger Zeit in der abgelegenen Vorstadtsiedlung Neu-Grünland, die er aber abschätzig Neu-Grönland nennt. Neugierig beobachtet der Rentner das Treiben seiner Mitmenschen und kommentiert das Verhalten der Nachbarn mit bärbeißigem, treffendem Witz. Liebevolle Milieubeschreibung über einen Rentner, der wieder zurück in seine geliebte Stadt Hamburg will. Bismarck von hinten oder Wir schließen nie (1974, ca. 88 Min., Farbe)In diesem Film erzählt Feddersen von den privaten Sorgen und geschäftlichen Nöten zweier Familien auf St. Pauli, die im Umkreis des berühmten Hamburger Bismarck Denkmals leben. Hoffnungen und Nöte um Hamburgs erste Münzwäscherei.“
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Quelle: Studio Hamburg Enterprises